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Potsdam-Mittelmark: Baden, wo früher die Bergleute schwitzten

Erster See im Tagebaugebiet der südlichen Lausitz freigegeben

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Erster See im Tagebaugebiet der südlichen Lausitz freigegeben Die riesige Braunkohlengrube ist geflutet, die Uferkante bröckelt nicht mehr ab, und das Wasser schmeckt ganz und gar nicht sauer – jetzt können die Segler, Surfer, Motorbootfahrer oder Badefreudigen kommen: zum Partwitzer See an der Landesgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen. Er ist bislang noch auf keiner Straßen- und Ausflugskarte verzeichnet. Erst vom 9. bis 11. Juli steigt in Klein Partwitz zwischen Senftenberg und Hoyerswerda die offizielle Eröffnungsfeier, das große Wasserfest mit vielen Attraktionen. Passend dazu wird gleichzeitig eine Bootsmesse veranstaltet, deren Erfolgsaussichten recht hat hoch liegen. Denn bislang besaß in dieser Gegend kam jemand ein Boot oder ein Surfbrett, von einer Yacht ganz zu schweigen. Lediglich der vor 30 Jahren eröffnete Senftenberger See ließ die Perspektive der Lausitz nach dem Ende der Tagebaue erahnen: Von der Mondlandschaft zu einer der größten Seenketten Mitteleuropas. Der neue Partwitzer See ist mit einer Uferlänge von 20 Kilometern und einer Fläche von 1120 Hektar einer der größten Gewässer. 1977 wurde aus dem Tagebau die letzte Kohle gefördert, seitdem stieg das Grundwasser nach oben und füllte das Riesenloch. Im 2010 soll der See seine geplante Ausdehnung erreichen. Bei den neun anderen geplanten Gewässern in der Nachbarschaft soll die Flutung schneller passieren. Im Jahre 2018 werden nach den Plänen der bundeseigenen Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) die Landkarten der südlichen Lausitz eine rund 7000 Hektar große Seefläche ausweisen. „Wir brauchen dafür allerdings viel Regen“, sagte der LMBV-Geschäftsführer Mahmut Kuyumcu. „Uns ist jeder Tropfen gerade in der trockenen Lausitz wichtig.“ Denn das Grundwasser allein reiche für den großen Bedarf nicht aus. Die Spree, die Neiße und die Schwarze Elster dürften aber nur äußerst zurückhaltend angezapft werden, um den Wasserhaushalt vor allem im Spreewald nicht weiter zu gefährden. Kanäle werden die einzelnen Seen verbinden. Sie sind zwar in erster Linie für den Wasseraustausch gedacht, aber einige sollen auch für Freizeit- und sogar für Fahrgastschiffe nutzbar sein. Die Internationale Bau- Ausstellung Fürst-Pückler-Land (IBA) in Großräschen wirbt auf Messen schon mit solchen langen Schiffspassagen. Zukunftsfotos zeigen einen Wasserlandeplatz, schwimmende Häuser, Naturschutzgebiete und große Brücken über die Seen. Ob es damit klappt, hängt vom Geld ab. Bis Ende des Jahres sollen Brandenburg und Sachsen entscheiden, welche Seen in Landeseigentum übergehen. Erst danach kommen die begehrten Seegrundstücke ins öffentliche Angebot. Ste

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