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Potsdam-Mittelmark: Bahnhöfe Michendorf und Werder im Angebot Bahnhofsgebäude in Caputh und Beelitz verkauft

Potsdam-Mittelmark - Enttäuscht ist Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) über die Ergebnisse der Landes-Bahnhofskonferenz am Montag (PNN berichteten).

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Potsdam-Mittelmark - Enttäuscht ist Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) über die Ergebnisse der Landes-Bahnhofskonferenz am Montag (PNN berichteten). Für das denkmalgeschützte und seit Jahren leer stehende Werderaner Bahnhofsgebäude hätten sich keine neue Perspektiven ergeben, sagte er gestern den PNN. Dort hatte die Deutschen Bahn AG zwar zugesagt, künftig intensiver mit den Kommunen über den Verkauf nicht mehr benötigter Bahnhofsgebäude zu verhandeln. Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) kündigte zudem an, Kommunen beim Erwerb und dem Ausbau der Gebäude mit Landesmitteln zu unterstützen, wenn sie grundsätzliche städtebauliche Bedeutung haben. Für Werder käme eine solche Förderung jedoch nicht in Frage, weil die Stadt kein Wachstumskern sei und der Bahnhof nicht im Sanierungsgebiet liege, erfuhr Schröder am Montag auf der Bahnhofskonferenz.

Die Werderaner Stadtverwaltung und die Deutsche Bahn AG liegen seit Jahren wegen des Bahnhofs im Clinch. Die Stadt hatte 2001 ein komplettes Sanierungskonzept mit Pächter zur Nutzung des Gebäudes vorgelegt, doch erst wollten die Bahngremien gar nicht verkaufen. Und dann wollten sie prüfen, ob das Gebäude „entbehrlich“ ist. Jahre gingen darüber ins Land. Die Partner der Stadt sprangen ab, die Fördertöpfe leerten sich. Jetzt würde die Bahn verkaufen, aber Werder will nicht mehr. Auch wegen der Verkaufspreisvorstellungen der DB AG, die im fünfstelligen Bereich liegen sollen. Hinzu kämen geschätzte Investitionskosten von bis zu 2 Millionen Euro, so Schröder. Unter diesen Bedingungen haben die Stadtverordneten beschlossen, von einem Kauf Abstand zu nehmen, auch weil man sich mittlerweile auf andere Großinvestitionen wie die Bismarckhöhe und das Schützenhaus konzentrieren muss. „Wir hoffen immer noch, dass sich ein privater Käufer findet, der den Bahnhof mit Leben erfüllt“, so Schröder.

Indes bekundet die Gemeinde Michendorf weiterhin ihr Interesse am Kauf der Bahnhöfe in Michendorf und Wilhelmshorst. „Für beide Gebäude gibt es bereits Nutzungsvorschläge – ob es zu einem Kauf kommt, hängt vor allem auch von den Preis- und Vertragsvorstellungen der Bahn ab“, sagte Bürgermeisterin Cornelia Jung gestern. Wie berichtet, gab es erste Ideen, im Bahnhof Michendorf, der im Sanierungsgebiet liegt, eine Tourismusinformation einzurichten. Eine Gaststätte gibt es dort bereits. In den Wilhelmshorster Bahnhof würde gern die „Kleine Bühne“ des Ortes einziehen. Die Bahn plant den Verkauf noch in diesem Jahr. Ein konkretes Angebot liegt der Gemeinde bisher nicht vor.

Bereits verkauft wurden laut Auskunft der Bahn bereits die Bahnhöfe Caputh-Schwielowsee, Beelitz-Stadt und Beelitz-Heilstätten. Sie gingen im Paket mit weiteren Bahnhöfen jetzt in das Eigentum eines Konsortiums aus der britischen Investorengruppe Patron Capital und dem Hamburger Immobilienentwickler Procom Invest über. Wie sie künftig genutzt werden sollen, ist noch unklar.

Landesweit stehen jetzt noch insgesamt 154 weitere Bahnhofsgebäude zum Verkauf. Dazu zählen auch Potsdam-Rehbrücke und Golm. Hagen Ludwig

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