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Potsdam-Mittelmark: Bahnübergang auf Irrwegen

Am Bahnhof Schwielowsee soll wegen neuer Kreuzung der Bahnhofsvorplatz zurückgebaut werden

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Schwielowsee - Schildbürgerstreich der Deutschen Bahn: Der erst vor vier Jahren sanierte Bahnhofsvorplatz in Caputh soll bei der Sanierung des Bahnübergangs teilweise wieder abgerissen werden. Hintergrund ist die „Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung“, in der Sicherheitsstandards für Bahnübergänge festgeschrieben sind. Bis zum Jahr 2010 müssen sie auch in den neuen Bundesländern umgesetzt werden.

Neben dem Bahnhof Schwielowsee ist auch der Bahnhof Geltow von Umbauplänen betroffen, wie es auf der jüngsten Sitzung des Gewerbeausschusses hieß. Kosten: jeweils 450 000 Euro. Besonders die Pläne für den Bahnhof Schwielowsee in Caputh führten im Gewerbeausschuss zum Widerspruch. Denn damit aus Ferch kommende Laster möglichst ungehindert in die Geschwister-Scholl-Straße abbiegen können, soll die Kurve flacher gestaltet werden. Nach den von der Bahn vorgelegten Plänen würde die Kurve den erst vor wenigen Jahren gebauten Fahrradstellplatz acht Meter tief einschneiden. Fußgänger könnten nicht mehr geradeaus den Bahnübergang queren, sondern sollen einen Umweg über die Geschwister-Scholl-Straße nehmen. Ein Geländer soll verhindern, dass sie den Kurvenradius betreten. Ähnliches ist auch auf der anderen Straßenseite mit dem Sandweg geplant, der geplante Umweg für Fußgänger wäre sogar noch größer.

Schwielowsee hat für den geplanten Umbau einen Eigentanteil von voraussichtlich 25000 Euro zu tragen. Die Kreuzungen, die innerhalb des Bahnübergangs liegen, sollen durch flacherer Kurvenwinkel sicherer für Laster werden. So soll vermieden werden, dass sie beim Rangieren womöglich längere Zeit den Bahnübergang blockieren. In der Gemeinde ist man allerdings skeptisch.

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) sprach von einer „Verschwendung von Mitteln“. Ordnungsamtsleiter Zeeb wandte sich besonders gegen die Pläne für die Geschwister-Scholl-Straße: Denn von Ferch kommend ist die Schwielowseestraße für Laster bis 7,5 Tonnen beschränkt. Müllautos würden aus Richtung Caputh entsorgen. „Es ist nicht notwendig, eine Schleppkurve für 40-Tonner zu bauen“, sagte Zeeb. Gegebenenfalls könnten zusätzliche Hinweisschilder das Abbiegen von schweren Lastzügen verbieten. Mit dem Landkreis sei man sich darin einig. In einer Stellungnahme will sich die Gemeinde deshalb gegen die Pläne wenden. Zur Not will man den Eigenanteil verweigern. „Wir investieren lieber in Kindergärten“, wie es hieß. hkx

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