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Potsdam-Mittelmark: Bahnübergang wird zur Baustelle

Im April soll die Caputher Ortsdurchfahrt über zwei Wochen voll gesperrt werden

Von Eva Schmid

Stand:

Schwielowsee - Die Deutsche Bahn AG will den veralteten und nicht mehr sicheren Bahnübergang in Caputh  modernisieren. An den Gleisen und im Straßenbereich der Schwielowseestraße wird ab dem 4. März gebaut, mit Folgen für den Verkehr. Die Prüfung durch die Verkehrsbehörde des Landkreises läuft zwar noch – eine Vollsperrung der Schwielowseestraße einschließlich der Stichstraße zum Caputher Gemünde von über zwei Wochen sei jedoch unvermeidbar, so Bahnsprecher Gisbert Gahler. Die zentrale Ortsdurchfahrt wird voraussichtlich nach den Osterfeiertagen vom 2. bis 19. April für Autos und Lastwagen gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können weiter passieren.

Für den Termin nach Ostern und eine Lockerung der Sperrung habe sich die Gemeinde aktiv eingesetzt, so Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU). „Ab Ostern fängt die touristische Saison an, da wäre eine Vollsperrung fatal.“ Die Schwielowseestraße wird deshalb an den Wochenenden für den Verkehr freigegeben, unter der Woche hingegen wird die Straße voraussichtlich von 7 bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt sein. Die offizielle Umleitung führt über Michendorf und Neuseddin (siehe Grafik).

Pkw-Fahrer hätten aber auch die Möglichkeit abzukürzen, erklären sowohl Bürgermeisterin Hoppe als auch der von der Bahn beauftragte Bauleiter Thorsten Kopka. Sie könnten über die Geschwister-Scholl-Straße und Kastanienallee fahren, um dann weiter auf der Kreisstraße nach Ferch zu kommen. Doch auch in der Geschwister-Scholl-Straße wird es sich im Zeitraum der Baumaßnahmen stauen. Dort plant zeitgleich die Potsdamer Energie und Wasser GmbH das Trinkwasserleitungsnetz zu erweitern. Vom 25. März bis 12. April wird die Straße nur einseitig befahrbar sein.

Die Havelbus-Gesellschaft hat bereits Umleitungen sowie Pendelbusse für den Ersatzverkehr eingeplant. Die Linie 607 wird während der Baumaßnahmen unterbrochen sein. „An den Schultagen haben wir zwischen Ferch und Caputh einen Pendelverkehr eingerichtet“, sagt der Sprecher des Busunternehmens, Christian Knappe. Busse aus Potsdam würden bereits auf Höhe der Caputher Schule an einer Ersatzhaltestelle halten. Das sei die einzige Stelle in der Gemeinde, an der die Fahrzeuge gut wenden könnten, so der Sprecher. Von Ferch kann Potsdam mit dem Bus über einen Umstieg in Werder erreicht werden: Die Linie 607 fährt vom Potsdamer Platz in Ferch bis zur Haltestelle Holländermühle an der B1. Von dort besteht ein Anschluss mit dem Bus 631 in die Landeshauptstadt. Auch die Fahrgäste der Regionalbahn 23 müssen am Wochenende, dem 9. und 10. März, auf Pendelbusse des Schienenersatzverkehrs zwischen Potsdam und Michendorf umsteigen

Der Bahnübergang in Caputh wurde seit DDR-Zeiten nicht mehr modernisiert: „Er entspricht nicht der gültigen Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung“, erklärt Bahnsprecher Gahler. Deshalb sei vorgesehen, das bisherige Andreaskreuz mit einem blinkenden Licht durch eine neue Schrankenanlage mit einem ampelähnlichen Licht in den Farben gelb und rot zu ersetzen. Zudem werden Abgrenzungen für Fußgänger und Schilder für den Begegnungsverkehr aufgestellt. „Das sind alles Maßnahmen, die die Sicherheit erhöhen“, sagt der Bahnsprecher. Die Kosten für die Erneuerung des Bahnübergangs schätzt die Bahn auf rund 650 000 Euro, von denen die Gemeinde Schwielowsee anteilig 27 500 Euro übernimmt.

Im Rahmen des sogenannten Blinklichtprogramms der Bahn werden vor allem in Ostdeutschland Bahnübergänge mit Blinklichtern in den Andreaskreuzen durch neue sichere Schrankenanlagen sukzessive ersetzt. In diesem Jahr plant die Bahn auch den Bahnübergang in Seddin zu modernisieren, so Gahler.

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