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Bald Büro? Die Kleinmachnower Bäkemühle war früher ein Restaurant.

© sos

Bäkemühle in Kleinmachnow: Bäkemühle soll Bürohaus werden

Ein Steuerberater will das Gebäude kaufen. Für die Öffentlichkeit soll es trotzdem zugänglich bleiben

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Kleinmachnow – Ein Restaurant wird die alte Bäkemühle am Zehlendorfer Damm in Kleinmachnow wohl nicht mehr. Das lange beliebte Ausflugslokal soll verkauft und zu einem Bürohaus umfunktioniert werden. Ein Mühlenrad könnte sich in absehbarer Zeit dort trotzdem wieder drehen. Nach Angaben des Eigentümers soll das vor zwei Jahren abgebaute und gesicherte Rad wieder ans Haus angebracht und elektrisch angetrieben werden. So soll der ursprüngliche Charakter der Mühle erhalten bleiben.

Weil sich der Restaurant-Betrieb nicht rentierte, will die Alpina AG das denkmalgeschützte Haus nun verkaufen. Es soll renoviert und künftig für Büros genutzt werden, sagt Vorstand Jürgen Schrabbe. Nach seinen Angaben will ein in der Region ansässiger Steuerberater dort einziehen. Er habe der Gemeinde jedoch zugesichert, dass die Mühle weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Auch die Kosten für die notwendige Änderung des Bebauungsplanes will der Investor übernehmen.

Denn bevor er loslegen und die Mühle umbauen kann, muss die Gemeinde zustimmen und den Bebauungsplan, der derzeit ausschließlich einen Restaurantbetrieb auf der als Sondergebiet ausgewiesenen Fläche vorschreibt, ändern. Einen Teil der Flächen um die Bäkemühle will die Alpina AG jedoch der Gemeinde selbst übertragen. So solle das Grundstück mit der zurzeit gesperrten Brücke über die Bäke und der Wegeverbindung zu Naturlehrpfad und Festwiese Kleinmachnow zum Kauf angeboten werden. In einem ersten Schritt werden sich die Ausschüsse mit den Plänen von Eigentümer und Investor befassen, im Dezember sollen die Gemeindevertreter ihren Segen geben.

Neuer Restaurantbetreiber hatte keinen Erfolg

Nach dem Rückzug des letzten Pächters fristete das historische Gebäude im Alten Dorf in Kleinmachnow seit Monaten ein stiefmütterliches Dasein. Dabei hatte zunächst Starkoch Ronny Pietzner dem Restaurant Renommee und neuen Auftrieb verliehen. Sieben Jahre lang bewirtete der Gastronom, der unter anderem noch die Bismarckhöhe in Werder und einen Cateringservice betreibt, dort Kleinmachnower und Gäste. Anfang 2013 verzichtete er jedoch auf eine Verlängerung seines Mietvertrages und gab die Mühle auf. Dem neuen Pächter gelang es nicht, an die Erfolge Pietzners anzuknüpfen.

Gerade im Winter, wenn die Sommerterrasse geschlossen werden musste, rentierte sich der Betrieb nicht. Mit 40 Plätzen im Restaurantsaal und einem Gastraum für 60 Personen war die Mühle einfach zu klein.300 000 bis 600 000 Euro hätte ein Umbau des denkmalgeschützten Lokals nach Schätzungen der Alpina AG gekostet. Umgesetzt wurde er nicht. „Wir haben keinen Betreiber mehr gefunden“, sagt Schrabbe. Selbst erfahrene Gastronomen winkten ab. Die Mühle sei nicht wirtschaftlich zu betreiben.

Einst gehörte die Mühle zum Gutsbesitz der Familie von Hake. Ernst Ludwig von Hake hatte sie 1695 an dem ehemaligen Flüsschen „Bäke“ errichten lassen, das ursprünglich von Steglitz bis zum Griebnitzsee nach Potsdam floss. Später versandete die Bäke jedoch, die Mühle verlor ihre Grundlage. 1901 wurde ihr Betrieb eingestellt. Mehrmals entging sie dem drohenden Abriss. Kurz vor der Wende kaufte die „Gärtnerische Produktionsgenossenschaft Alpina“ das historische Gebäude und rettete es vor ihrem bis dahin unausweichlich scheinenden Schicksal. 

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