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Potsdam-Mittelmark: Bald Baubeginn an der Villa Heinecke?

Eigentümer aus Hamburg hat eine baldige Vollendung des Projekts angekündigt – wenn er verkauft hat

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Eigentümer aus Hamburg hat eine baldige Vollendung des Projekts angekündigt – wenn er verkauft hat Von Volker Eckert Stahnsdorf - Zehn Jahre hat es gedauert, bis der Bebauungsplan für das Gelände der Villa Heinecke am Stahnsdorfer Dorfplatz endlich abgeschlossen war. Das ist nun auch schon wieder fast drei Jahre her. Das denkmalgeschützte Gebäude ist dem Verfall preisgegeben. Doch nun zeichnet sich eine überraschende Lösung ab. Nach PNN-Informationen gibt es offenbar neue Investoren, die das Grundstück entwickeln wollen. Erst vergangene Woche hatte die Ortsvorsitzende der Bündnisgrünen Bettina Schmidt-Faber vorgeschlagen, die Gemeinde solle das Grundstück zurückerwerben und für eine kulturelle Nutzung öffnen, zum Beispiel als Seniorenzentrum. Schmidt-Faber spricht auch für die neu gegründete Bürgerinitiative Ortskern Stahnsdorf, die sich die Entwicklung des Platzes auf die Fahne geschrieben hat. Allerdings bezeichnet Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) die Vorschläge gegenüber den PNN als „Spinnerei“. Das Gelände zu kaufen, dort zu investieren und eine Einrichtung zu betreiben, dafür müsse man mehre Millionen Euro veranschlagen: „Das können wir nicht.“ Den letzten Kontakt zum Besitzer habe es vor über einem Jahr gegeben, die Kommune sei bei dem Verfahren komplett außen vor. Ensers Fazit: „Schade um die Villa.“ Wegen der sensiblen Lage im historischen Ortskern und der Nähe zu den geschützten Upstallwiesen hatte sich das Planverfahren extrem in die Länge gezogen. Kritiker befürchteten, dass durch die geplante Bebauung des Areals mit Reihenhäusern der dörfliche Charakter des Ortskerns verloren gehee. So wurde die Planung mehrmals abgespeckt. Enser spricht von „Knüppeln, die dem Investor in die Beine geworfen“ worden seien. So ähnlich sieht das vermeintliche Opfer Günter Nagel, Architekt aus Hamburg, das auch. Er hatte das Gebäude mit umliegendem Boden nach der Wende erworben. Damals sei ihm ein schnelles Verfahren versprochen worden. Nachdem dann aber drei Bebauungspläne nicht genehmigt worden seien, sei er sich „an der Nase herumgeführt“ vorgekommen. „Dann konnte ich mir auch irgendwann die Restaurierung der Villa nicht mehr leisten.“ Der Immobilienmarkt hatte seit den späten 90er Jahren viel von seiner damaligen Dynamik eingebüßt, schließlich habe seine Bank resigniert, so Nagel gegenüber den PNN. Jetzt gibt aber nach seiner Darstellung mehrere Interessenten für das Grundstück, innerhalb der nächsten Wochen werde der Verkauf über die Bühne gehen, sagte Nagel, ohne Namen zu nennen. Dann könnten schon im kommenden Jahr die Villa für Wohnzwecke restauriert und zwölf Reihenhäuser errichtet sein – wenn die Denkmalschutzbehörde mitziehe. Er selber gehe allerdings mit großen finanziellen Verlusten aus dem Projekt. Das Architektenteam Jens-Peter Kruse und Matthias Schütz aus Berlin hatten damals mehrere Entwürfe für das Projekt vorgelegt. Sie hatten die Villa Heinecke in der Zwischenzeit abgeschrieben, von Verkaufsplänen noch nichts gehört. Kruse zeigte sich aber gestern aufgeschlossen, eventuell für einen neuen Investor die Arbeit fortzusetzen. Bisher haben die beiden Architekten nach Kruses Aussage für ihre Arbeit noch keinen Cent gesehen. Das Geld auf juristischem Wege zu erstreiten, komme aber wohl nicht infrage, da er und Günter Nagel sich schon vorher persönlich gekannt hätten.

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