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Potsdam-Mittelmark: Bauausschuss plädiert für Solarenergie am Priesterweg

Die Photovoltaikanlage, die der Investor plant, wäre die größte in Brandenburg/Bürgermeister Enser sieht Gemeinde in der Pflicht

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Die Photovoltaikanlage, die der Investor plant, wäre die größte in Brandenburg/Bürgermeister Enser sieht Gemeinde in der Pflicht Stahnsdorf - Die Mehrheit der Mitglieder des Stahnsdorfer Bauausschusses kann sich vorstellen, dass auf die Dächern der leer stehenden Hallen des Gewerbegebietes am Güterfelder Priesterweg Solaranlagen montiert werden (PNN berichteten). Dafür würden sie auch die Rücknahme von Regelungen befürworten, die vor anderthalb Jahren überhaupt erst zur Genehmigung des Gewerbeareals führten. Das heißt konkret: Auf den Abriss von zwei der zwölf Leichtmetallhallen der einstigen Hühnerfarm soll verzichtet werden. Ursprünglich war der Rückbau Teil einer Auflage des Landkreises, um das im Landschaftsschutzgebiet liegende Gewerbeareal zu erlauben. Investor Taco Holthuizen betonte vor dem Ausschuss am Dienstag, dass die geplante Investition nur rentabel sei, wenn alle zwölf Hallendächer zur Verfügung stünden. 2,5 Millionen Euro soll die großflächige Kollektorenanlage kosten. Inzwischen seien die Kosten für die Kollektoren gestiegen, die Einspeisevergütung gehe indes zurück. Zudem sei im Laufe der Zeit durch Luftverschmutzungen mit Leistungseinbußen der Anlage zwischen 10 und 20 Prozent zu rechnen. Um nach einer Laufzeit von 20 Jahren eine angemessene Rendite zu erzielen, benötige er jetzt die maximale Fläche, erklärte Holthuizen. Dem SPD-Vertreter Michael Tetzner war nicht klar, weshalb die Gemeinde dafür von ihren einst getroffenen Regelungen abrücken sollte: „Welchen Nutzen hat Stahnsdorf, wenn ein Investor seine Rendite erzielt?“, fragt er. Auch seinem Fraktionskollegen Peter Ernst wollte nicht einleuchten, warum man auf den Abriss der zwei Hallen und somit auf eine teilweise Renaturierung des Geländes in der Parforceheide verzichten sollte. „Wenn ich Investor wäre“, so Ernst, „müsste ich vom bestehenden und nicht vom wünschenswerten Zustand des Areals ausgehen.“ Rückendeckung bekam der Investor indes vom FDP-Abgeordneten Günter Wüstenhagen. „Wir können nicht nur auf Althergebrachtem bestehen, sondern müssen auch veränderte Bedingungen anerkennen.“ Für CDU-Fraktionschef Claus-Peter Martensen könnte die geplante Solaranlage gar zu einem Stahnsdorfer „Markenzeichen“ avancieren. Immerhin soll es laut Holthuizen die größte Photovoltaikanlage in Brandenburg werden. „Das wäre doch ein Riesen-Imageding für Stahnsdorf, damit könnten wir richtig protzen“, meinte Martensen. Und Ortsbürgermeister Dietrich Huckshold sah „keinen Nachteil für Güterfelde“, wenn auf den Dächern am Priesterweg Sonnenenergie getankt wird. Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) befand, dass mit dem von der Gemeinde vor anderthalb Jahren mehrheitlich beschlossenen Vorhaben- und Erschließungsplan für das Gewerbegebiet dessen Eigentümer und potenziellen Investoren eine „gewisse wirtschaftliche Perspektive“ aufgezeigt wurde. „Diese nun mitzubefördern, ist eine Verpflichtung der Gemeinde“, so Enser. Immobilienverwalter Joachim Rohde bestätigte, dass die Hallendächer benötigt werden, um derzeit das Areal überhaupt in einer Form wirtschaftlich zu nutzen. Die Hallen selbst seien künftig lediglich als Lagerstätten zu nutzen. Derzeit sei es schwierig, Mietverträge abzuschließen. Von den insgesamt 12000 Quadratmetern wird gegenwärtig weniger als die Hälfte genutzt. pek

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