Potsdam-Mittelmark: BBS auf dem Vormarsch
Bürgerbündnis stellt nun alle drei Ortsvorsteher
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Schwielowsee - Das Bürgerbündnis Schwielowsee (BBS) ist nun endgültig die stärkste politische Kraft in der Gemeinde: Nach den Kommunalwahlen bildet es nicht mehr nur die stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung (PNN berichteten), sondern stellt jetzt auch die Mehrheit in den drei Ortsbeiräten – sowie alle Ortsvorsteher. Am Dienstagabend tagten die Beiräte zum ersten Mal nach der Wahl und bestätigten Heinz Ofcsarik in Geltow und Roland Büchner in Ferch einstimmig in ihren Ämtern. In Caputh ist Jürgen Scheidereiter einstimmig gewählt worden. Dessen Vorgänger Holger Teichmann (parteilos) hatte aus beruflichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet.
„Den anderen Parteien ist jetzt klar geworden: Das Bürgerbündnis ist eine ernst zu nehmende Kraft in der Gemeinde geworden“, so BBS-Vorsitzender Roland Büchner gestern gegenüber den PNN. Dies sei nicht immer so gewesen, sagte Büchner, der bereits am Montag als Vorsitzender der Gemeindevertretung einstimmig bestätigt worden ist: In den ersten Jahren nach der Fusion 2003 sei eine Zusammenarbeit lediglich mit der CDU/FDP-Fraktion zustande gekommen. Dadurch seien dann Projekte wie die Entwicklung des Kita- und Grundschulcampus in Geltow angeschoben worden. „Wir waren der Motor und haben Druck gemacht“, erklärte er.
Bereits in den vergangenen fünf Jahren habe das Bürgerbündnis die Politik maßgeblich mitbestimmt, „und das haben die Wähler honoriert“, so der BBS-Vorsitzende weiter. Bei den jüngsten Wahlen räumte sein Bündnis traditionsgemäß in Geltow und Ferch ab. Erstmals stellt es nun auch die Mehrheit im Caputher Ortsbeirat – dank Zugpferden wie dem Fährmann Carsten Grunow oder dem neuen Ortschef Scheidereiter. „Wir suchen nicht die Konfrontation, sondern die Zusammenarbeit“, sagte er gestern. Die weitere Integration der Ortsteile in der Gemeinde liege ihm am Herzen: „Hier sind wir noch nicht am Ziel“, so Scheidereiter.
Das Bürgerbündnis hat nunmehr optimale Voraussetzungen. Roland Büchner: „Für uns wird es in Zukunft einfacher, unser Wahlprogramm umzusetzen.“ Darin steht neben dem Erhalt von öffentlichen Kitas und Schulen sowie der Förderung von Wirtschaft, Kultur und Vereinen auch mehr Transparenz. Die bisherige Zusammenarbeit mit der Verwaltung bezeichnete Büchner als gut – als verbesserungswürdig schätzte er die Kommunikation zwischen Rathaus und den Abgeordneten ein.
Roland Büchner sprach von Sachpolitik, einem vielzitierten Wort am Schwielowsee. Grundsätzlich herrsche ein breiter Konsens über die Ziele – nur über den Weg dorthin müsse manchmal diskutiert werden. Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) bestätigte diese Haltung: „Parteipolitik hat bei uns noch nie eine Rolle gespielt.“ Die Ziele, das sind zurzeit das neue Vereinszentrum in Geltow, die Bewerbung als Staatlich anerkannter Erholungsort und ein Flächennutzungsplan für die Gesamtgemeinde – einschließlich eines Versorgungsplanes für den Bau von Verkaufsstätten. Roland Büchner verweist auf Ferch: Bei 1 700 Einwohnern gibt es hier keine Einkaufsmöglichkeit – und in fünf Jahren habe man sogar die 2 000 erreicht. Und dass neben neuen Einwohnern künftig auch mehr Touristen kommen sollen, das wünschen sich hier alle. Thomas Lähns
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