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Potsdam-Mittelmark: Beelitz stärkt seine Schulen

Übernahme von Caputher Schülern und Zusatz-Busse sollen den Standort sichern

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Beelitz - Für den Erhalt seiner weiterführenden Schulen geht Beelitz jetzt in die Offensive: So soll Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) beim Schulamt gezielt für die Übernahme von Schülern werben, die momentan noch die von der Schließung bedrohte Oberschule in Caputh besuchen. Außerdem will man beim Landkreis die Sanierung des Schulgebäudes in der Ringstraße einfordern, sogar von „juristischen Schritten“ ist die Rede. Dies sind Forderungen aus dem Sozialausschuss, die nun durch die Stadtverordneten zum Beschluss erhoben wurden.

„Die Stadt Beelitz bekennt sich nachdrücklich zum Erhalt der Schulen" heißt es da. Man wolle alles tun, um die hiesigen Standorte zu sichern. Hintergrund ist der zunehmende Konkurrenzdruck, dem sich die Bildungsstätten durch Schülermangel ausgesetzt sehen. So befindet sich das Beelitzer Sally-Bein-Gymnasium, gerade erst als sechster aus dem Zentral-Abi-Landesvergleich hervorgegangen, in starkem Wettstreit zum Gymnasium in Michendorf. Durch die Willensbekundung wollen die Beelitzer Stadtverordneten ihren Schulen den Rücken stärken, zumal immer wieder Gerüchte über die Schließung des hiesigen Gymnasiums in Umlauf gebracht werden würden, so die Vorsitzende des Sozialausschusses Heike Buttgereit.

In der Beschlussbegründung heißt es, dass das Schulamt bereits angefragt habe, ob man im Falle einer Schließung der Caputher Oberschule bereit wäre, die beiden zehnten Klassen zu übernehmen. Immerhin kämen 70 Prozent der Betroffenen aus Beelitz, und die sollten auch Beelitzer Schulen besuchen. Aber auch für Schüler aus anderen bedrohten Schulen sei man offen. Hinsichtlich der Solar-Oberschule in der Ringstraße hatte die Stadt vor vier Jahren einen Vertrag mit dem Landkreis zur Sanierung des Schulgebäudes abgeschlossen. Die Solar-Oberschule und die vom Kreis getragene Förderschule hatten sogar eine Kooperation vorbereitet, um die „Ressourcen gemeinsam zu nutzen“. Bis 2004 sollte das Projekt umgesetzt werden, doch offenbar werde diese Verpflichtung ignoriert, vermutet man in Beelitz.

Ein weiterer Ansatz zur Stärkung der hiesigen Schulen ist eine Ergänzung der Buslinien. Der Kreis als Organisator des Schülerverkehrs beachte die Unterrichtszeiten des Sally-Bein-Gymnasiums nicht. „Dem Argument, die Schüler könnten ja auch das Gymnasium in Michendorf besuchen, muss aus eigener Kraft entgegen gewirkt werden", so Bürgermeister Wardin. Bereits jetzt fahren Zusatz-Busse die östlichen Ortsteile Schlunkendorf, Zauchwitz, Rieben und Körzin sowie den Bahnhof in Beelitz-Heilstätten an. Auch im kommenden Jahr werden diese Linien rollen, die Stadtverordneten haben dafür grünes Licht gegeben. Die Kosten dafür bezifferte die Verwaltung auf 9000 Euro.

Außerdem will die Stadt Anteile an den Schülerfahrkosten für die 7. Klassen übernehmen. Hintergrund ist die für Beelitz ungünstige Einteilung der Region in Tarifbereiche. So müssten zum Beispiel Schüler aus der Nachbargemeinde Seddiner See für den Weg nach Beelitz höhere Fahrkosten als für die Strecke nach Michendorf zahlen, weil sie im ersten Fall zwei Tarifbereiche durchfahren, im zweiten nur einen. Dieser Service kostet die Stadt allein für das kommende Jahr 5600 Euro. Thomas Lähns

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