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Potsdam-Mittelmark: Beelitz sucht den Super-Wannenstar

Beim 7. Badewannenrennen gehen morgen kühne Kapitäne in abenteuerlichen Gefährten an den Start

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Beelitz - Die Nieplitz hat schon viel gesehen: Cowboys, die Indianer jagen, Ritter, die um die Gunst eines Burgfräuleins ringen und zuletzt blaue Mönche, die in Beelitz für ein freies Buchholz streiten – alle paddelnd oder tretend in einer umgebauten Badewanne. Zum mittlerweile siebenten Badewannenrennen gehen an diesem Wochenende nun die Superstars an den Start. „Beelitz sucht den Super-Wannenstar“, so das diesjährige Motto. „Singen würde helfen, gehört aber nicht zur Pflicht“, meint Organisator Helge Schmeier. Denn die Jury besteht nicht aus Dieter Bohlen und weiteren B-Promis, sondern aus hunderten Zuschauern, die am Rande an beiden Nieplitz-Ufern die Wannenkapitäne anfeuern.

Jedes Jahr überlegen sich Schmeier und der Beelitzer Badewannenrenn-Verein ein neues Motto für das beliebte Sommerspektakel, bei dem es im Kern darum geht, sich in einer handelsüblichen Badewanne über das Wasser zu bewegen. „BSDSWS“ wird also nur entfernt an die berüchtigten Castingshows im deutschen Privatfernsehen erinnern. Statt lahmer Schnulzen stehen waghalsige Wassermanöver auf dem Programm, statt Teenies, die sich in den „Recall“ heulen, bekommt man mutige Wannenrecken zu sehen, die um den Pokal kämpfen. Auf ihrem Weg zwischen den beiden Nieplitzbrücken müssen sie Enten angeln, einen Drachen füttern und mit Wasserpistolen ins Schwarze treffen.

Immerhin ein Radio werden Mona-Christin, Anja, Maxi und Dominik dabei haben. Die vier 13-jährigen gehören zum Beelitzer Wannen-Nachwuchs und wollen in diesem Jahr mit ihrem „Partyboot“ den Sieg einfahren. Auf der 400 Meter langen Strecke geht es nicht nur um Tempo, sondern auch Geschicklichkeit an den einzelnen Stationen. Um den Publikums-Preis, der für die schönste Aufmachung von Boot und Besatzung vergeben wird, werben sie mit ihrer knallbunten Wanne, die mit Sonnenschirm, Palme und Pool und Luftballons zum Feiern einlädt. Eine Testfahrt auf der Nieplitz hat das Gefährt bereits bestanden.

Am Sonntag um 12 Uhr nehmen die Mannschaften mit ihren Wasserfahrzeugen Aufstellung auf der Wiese vor dem Freibad, bevor sie mit zwei genormten Standard-Wannen gegeneinander um die Startpositionen paddeln müssen. Zudem gibt es spaßige Disziplinen wie das Fahren ohne Stöpsel oder das „Power-Wanning“ – quasi ein Tauziehen zu Wasser. Um 14.30 Uhr startet dann das eigentliche Wannenrennen. Einige Starter machen bis zuletzt ein großes Geheimnis aus ihrem Auftritt, um dann für große Verblüffung zu sorgen. Titelverteidiger ist übrigens das Rathaus, das im vergangenen Jahr mit seiner Laga-Wanne abgeräumt hatte. Heute Abend gibt es ab 19 Uhr auf der Festwiese eine Open-Air-Party. Der Eintritt ist frei. Thomas Lähns

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