Potsdam-Mittelmark: Beelitzer Grabenkampf mit Folgen
Kreis-CDU beruft Gabriele Rennebarth ab
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Potsdam-Mittelmark - Der Streit in der Beelitzer Union hat jetzt auch die Kreis-Politik erreicht. Die CDU Potsdam-Mittelmark hat Gabriele Rennebarth in ihrer Funktion als sachkundige Einwohnerin aus dem Kreistagsausschuss für Soziales abberufen. Damit soll der seit einem Jahr währende Konflikt im Spargel-Stadtverband eingedämmt werden, wie aus Parteikreisen bestätigt wurde. „Mir wurde gesagt: Ich schade der Partei“, teilte Rennebarth gestern auf PNN-Anfrage mit. Die langjährige Beelitzer Stadtverordnete und Ortsvorsteherin von Reesdorf hatte im Dezember in einer emotionalen Rede ihren Fraktionskollegen im Kommunalparlament vorgeworfen, persönliche Interessen zu verfolgen.
Ausgangspunkt der internen Kämpfe war ein Wechsel an der Spitze der Beelitzer Union vor gut einem Jahr. Damals war eine Gruppe jüngerer Mitglieder mit einem knappen Wahlergebnis in den Vorstand aufgerückt – mit dem Anspruch, den Stadtverband zu modernisieren. Das hatte zum Konflikt mit den älteren Mitgliedern – größtenteils Funktionsträger in Fraktion und Verwaltung – geführt. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, die Zusammenarbeit abzulehnen. Im November war der neue Vorstand unter Rennebarths Sohn Enrico geschlossen zurückgetreten, woraufhin die Altgedienten wieder das Ruder übernahmen.
Danach war es zum schriftlichen Schlagabtausch im Stadtblatt „Beelitzer Nachrichten“ gekommen. Im Dezember verteilte die CDU-Fraktion die Sitze in den Ausschüssen neu. Gabriele Rennebarth als Unterstützerin der jüngeren Garde verlor ihren Platz im Bauausschuss, woraufhin sie öffentlich mit ihren Parteifreunden abrechnete.
Dass sie nun auch auch ihren Sitz im Kreis-Sozialausschuss verliert, habe sie völlig unvorbereitet getroffen, sagte Rennebarth gestern. Mehrmals habe sie versucht, die Probleme intern zu klären. „Was ich gesagt habe, ging überhaupt nicht gegen die CDU“, unterstrich sie. Ihre Nachfolgerin soll jetzt Jutta Bellin werden. Sie ist ebenfalls Stadtverordnete in Beelitz und Ortsvorsteherin von Salzbrunn – und hat sich in den Grabenkämpfen zurückgehalten. „Sie beschäftigt sich mit den Themen und möchte sich aktiv mit einbringen“, begründete hingegen Kreis-Fraktionsvorsitzender Rudolf Werner die Neubesetzung. Es schade nichts, wenn man auch anderen Bürgern die Gelegenheit geben würde, sich in der Kreispolitik einzubringen. Thomas Lähns
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