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Müssen nun noch etwas länger warten: Die Knirpse vor dem Kita-Neubau.

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Potsdam-Mittelmark: Beelitzer Kitabau verzögert sich

Stadt musste wegen zu hoher Handwerkskosten erneut ausschreiben – und erweiterte den Bau gleich noch

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Beelitz - Eigentlich sollten schon Kinder durch die Gänge toben, doch in der neuen Beelitzer Kita am Park sind immer noch die Handwerker zugange. Das zweigeschossige Gebäude – eines der größten Bauprojekte der Stadt – wird weit später fertig als ursprünglich geplant. Die Eröffnung ist nun auf das kommende Frühjahr verschoben worden. Der Grund: Insgesamt acht Auftragsleistungen mussten neu ausgeschrieben werden, weil die Bewerber zu teuer waren. So hätten die Gebote zum Beispiel für Tischler- und Metallbauarbeiten bei mehr als dem Doppelten der eingeplanten Beträge gelegen, wie es aus der Stadtverwaltung heißt.

Das Rathaus und das zuständige Potsdamer Planungsbüro S & P Sahlmann haben die Gelegenheit genutzt und neben der Neuausschreibung auch noch eine Umplanung an der Kita vorgenommen. Gestern gab es einen Vor-Ort-Termin, bei dem gezeigt werden sollte: Die Arbeiten laufen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth (BBB) im Hinblick auf den Planungsneustart – immerhin müssten die Kinder nun länger auf ihr neues Domizil warten. Aber die Neuausschreibung habe funktioniert, so Architekt Timo Jacob, unterm Strich spare man 40 000 Euro.

Günstiger wird die Kita allerdings nicht: Die geschätzten Gesamtkosten würden voraussichtlich von 1,6 auf 1,9 Millionen Euro steigen – eine Zahl, die aber auch schon bei der Grundsteinlegung vor einem Jahr genannt wurde. Knapp eine halbe Million Euro davon kommt aus der sogenannten U-3-Förderung des Bundes für den Ausbau von Krippenplätzen.

Für das Geld werde allerdings einiges geboten, wie die Verantwortlichen gestern unterstrichen. So ist jetzt ein zusätzlicher Sport- und Bewegungsraum von rund 80 Quadratmetern im Obergeschoss geplant. Insgesamt werde sich die Nutzfläche um knapp 20 Prozent erhöhen. Generell sind die Räume großzügig bemessen, auch die Fenster sind überdurchschnittlich groß. „Wir schaffen ein einmaliges Ambiente“, so Timo Jacob. Auch die Außenflächen sollen geräumiger werden als ursprünglich geplant. Wie berichtet musste die Stadt ein Stück des Nachbargrundstücks ankaufen, um den Kitabau unterbringen zu können. Die Ur-Variante eines Anbaus direkt an das Nachbargebäude musste bereits vor Jahren verworfen werden, weil der Hauseigentümer sein Veto eingelegt hatte.

Für Mehrkosten hatte indes auch der lose Untergrund auf dem Gelände in der Liebknecht-Straße gesorgt. Die Fundamentbauer mussten eine sogenannte Pfahlgründung vornehmen, damit der Bau stabil steht. Auch die Forderung nach einer besseren Wärmedämmung, wie sie aus den Reihen der Stadtverordneten laut geworden war, habe den Bau teurer gemacht. Die gesetzlichen Vorgaben hätte man aber auch so erfüllt, betonte Jacob.

Auf den Betrieb der Kita hat die Verzögerung indes kaum Auswirkungen: Der benachbarte Altbau verfüge nach wie vor über eine Nutzungsgenehmigung, betonte Bürgermeister Knuth. Derzeit werden hier 35 Kinder betreut, im Neubau sollen 70 Plätze geschaffen werden. Der Bedarf ist jetzt schon da, sodass acht Kinder vorübergehend in einer anderen Kita betreut werden. Thomas Lähns

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