Potsdam-Mittelmark: Belzig will an die Spitze der Heilbäder
Kreisstadt wirbt auf der ITB / Neben der modernisierten Steintherme soll ein Vier-Sterne-Hotel entstehen
Stand:
Bad Belzig / Berlin - Als aufstrebender Kurort hat sich gestern Bad Belzig auf der Reisemesse ITB in Berlin präsentiert. Auf dem Weg zu einem attraktiven Heilbad sei die mittelmärkische Kreisstadt in den vergangenen Jahren ein gutes Stück vorangekommen, sagte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) während einer Pressekonferenz. Das symbolische Ortsschild mit der Aufschrift „Bad Belzig“ hing als Ansporn bereits seit acht Jahren im Geschäftsbüro der Steintherme. Nun wurde aus der Vision Wirklichkeit. Nach der staatlichen Anerkennung als Bad wurden Anfang dieser Woche die neuen gelben Schilder an den Ortseingängen aufgestellt. Darauf gelte es nun aufzubauen, sagte Bürgermeisterin Hannelore Klabunde.
Für Aufbruchstimmung will auch der neue Geschäftsführer der Kur- und Freizeit GmbH Belzig, Dieter Hartmann, sorgen. Der 55-Jährige aus dem thüringischen Bad Salzungen hat angekündigt, Belzig in den nächsten Jahren auf eine Spitzenposition unter den Bädern im Land Brandenburg führen zu wollen. Dafür gelte es eine Reihe neuer touristischer Produkte und Angebote zu kreieren. Ein wichtiges Zukunftsprojekt ist der geplante Bau eines neuen 120-Betten-Hotels der Vier-Sterne-Kategorie neben der Steintherme. Laut Bürgermeisterin Klabunde haben sich nach einem Interessenbekundungsverfahren der Stadt dafür drei Investoren gemeldet, die ihre Pläne am 29. März in einer ersten Runde vorstellen sollen.
Auf der ITB werben die Belziger vor allem mit der modernisierten Steintherme, die seit dem 5. Dezember nach siebenmonatiger Sanierung wieder geöffnet ist. Ihr natürliches Plus, das sie von vielen Spaßbädern unterscheidet: Sie verfügt über eine eigene Thermalsole, die aus einer Tiefe von knapp 800 Metern kommt, und einen überdurchschnittlich hohen Jodgehalt sowie Kalzium, Kalium und Magnesium aufweist. Vier Millionen Euro unter anderem aus dem Fördertopf des Landes Brandenburg seien jetzt investiert worden, um noch stärker den Wünschen der Gäste zu entsprechen, berichtete Kurortkoordinator Christian Kirchner. Bisher war die wohltuende Lösung im Licht-Klang-Raum und im Sole-Außenbecken zu genießen. Jetzt wird das Heilmittel unter anderem auch in einer Gradiersauna verwendet, wo es über Schwarzdornreisig verrieselt. Im Saunagarten finden sich weitere neue Attraktionen. Dazu gehört eine große russische Banja – eine 85-Grad-Sauna mit 60 Plätzen. Beim russischen Sauna-Ritual mit Birkenreisig wird Tee nach dem Aufguss gereicht. Im Garten entstand zudem eine großzügige Kaltliegehalle, die im Winter mit Glastüren geschlossen werden kann. In der Badewelt gibt es jetzt etwa Hundert Sprudel- und Perldüsen. Punkten kann die Steintherme auch mit einer sehr guten Gastronomie.
Bis zur Etablierung unter den deutschen Bädern bleibe noch viel zu tun, räumte Kirchner ein. Geplant sei ein integriertes Zusammenwirken der Rehabilitationsklinik „Hoher Fläming“ mit dem Belziger Johanniterkrankenhaus und der Steintherme bei der Kurortmedizin. Zudem gelte es ein kurstädtisches Ambiente mit Fußgängerzone, Sonntags-Matinees im Kurpark sowie einem attraktiven Geschäftemix in der Innenstadt zu schaffen. Die erste große Bewährungsprobe auf diesem Weg hat Bad Belzig im Jahr 2012 zu bestehen. Dann werden Tausende Gäste zum Deutschen Wandertag im Fläming erwartet. Hagen Ludwig
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: