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Potsdam-Mittelmark: Berliner Villa angestaunt

Erinnerung an die Geltower Fotografin Marie Goslich: Ausstellungsvorbereitung auf Hochtouren

Stand:

Schwielowsee - Stolz präsentierte die Caputher Heimatforscherin Krysztyna Kauffmann die ersten großformatigen Abzüge der Fotos von Marie Goslich (1859 - 1936). Die Vorbereitungsarbeiten zu der am 9. August in Petzow beginnenden Wanderausstellung über die Fotografin und Journalistin sind im vollen Gange. Der Ausstellungstitel beschreibt den Wirkungskreis Goslichs: „Zwischen Berlin und Baumgartenbrück“.

Über 400 Fotoplatten aus dem fotografischen Schaffen Goslichs konnten restauriert und digitalisiert werden. Liselotte Herrmann aus Baumgartenbrück hatte die Platten über die Wirren aller Zeiten gerettet, der Geltower Fotograf Mathias Marx war an der Sicherung beteiligt. Der Erfolg ist fast sensationell: So klar und deutlich gelang es, die zum Teil über 100 Jahre alten Fotografien und vor allem die auf ihnen abgebildeten Menschen, Landschaftsszenen, Impressionen erlebbar zu machen. Ob die Frau mit Hut, die über einen gusseisernen Zaun eine Berliner Villa anstaunt, der Aalfang mit Aalpuppe auf der Havel oder das Wandervolk, das es sich am Rande einer märkischen Allee bequem gemacht hat: Aus interessanten Blickwinkeln wird der Anfang des 20. Jahrhunderts lebendig.

Vom Landkreis, dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam sowie der Schlösserstiftung wird das unter Federführung des Caputher Heimatvereins stehende Projekt gefördert. „Die Fördermittel ermöglichten es uns, unter anderem die Digitalisierung des fotografischen Nachlasses und die Herstellung der Fotoabzüge für die Ausstellung mit 2 600 Euro zu finanzieren“, so Kauffmann.

Die Leben der Fotografin und der Journalistin Goslich sind eng miteinander verknüpft ist. Das Team um Krysztyna Kauffmann ist auf bemerkenswerte Fakten der journalistischen Tätigkeit Marie Goslichs gestoßen. So fand man heraus, dass Goslich in weit über zehn Zeitschriften ihrer Zeit zwischen 1898 bis 1920 publiziert hatte, darunter in „Die Zeit“, in der „Vossischen Zeitung“, in den „Preußischen Jahrbüchern“ oder der „Körperkultur“. Sie publizierte auch in „Die Mark“, einer illustrierten Zeitschrift für Touristik und Heimatkunde. 1916 bis 1920 war sie verantwortliche Schriftleiterin in dem „Boten für die deutsche Frauenwelt“.

Goslich hinterließ zudem Fotografien, die sich in soziale Themen, Genrefotografien, Landschaften einteilen lassen, dazu kommen Zeichnungen. Einen zentralen Punkt erreichen fast alle Arbeiten: Ihre Heimatliebe, ihre Liebe zum Menschen und das wache Interesse für alles, was ihn umgibt.

Die Ausstellungsreihe beginnt am 9. August in Petzow und endet am 19. Oktober. Ausstellungsorte werden Petzow, Caputh, Baumgartenbrück und Werder sein. Die Hommage ist verankert im Kulturland-Brandenburg-Themenjahr „Provinz und Metropole“. Im Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte in Potsdam sind schon jetzt einige Exponate zu sehen. Karl-Heinz Friedrich

Im Internet unter:

www.marie-goslich.de

Karl-Heinz Friedrich

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