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Potsdam-Mittelmark: Besucheransturm beim Blütenfest

Rund 550 000 Gäste feierten bei traumhaftem Wetter / Polizei spricht von relativ ruhigem Verlauf

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Werder - Das Baumblütenfest in Werder (Havel) hat in diesem Jahr wieder einen Besucheransturm erlebt. Bürgermeister Werner Große (CDU) schätzte die Zahl der Gäste am Sonntag auf rund 550 000, die seit dem vergangenen Wochenende in die Blütenstadt kamen. Rund 100 Höfe und Gärten luden während dieser Zeit zu Kaffee, Kuchen sowie zur Verkostung von Obstwein. Laut Große machten auch die etwa 500 Händler gute Geschäfte. „Wir sind zufrieden.“ Zum Erfolg habe maßgeblich das „traumhafte“ Wetter beigetragen. Trotz der früh einsetzenden warmen Witterung trugen Apfel- und Quittenbäume sowie Fliederbüsche zum Fest noch Blüten.

Der Einsatzleiter der Polizei, Mathias Tänzer, sprach gestern von einem relativ ruhigem Verlauf des Festes. Bis auf einige Schlägereien – besonders an den Samstagen – sei es während der Festwoche zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen. Insgesamt seien rund 150 Platzverweise erteilt worden auch gegenüber Personen, die gefährliche Gegenstände mit sich geführt hatten. Allgemein habe sich das Konzept bewährt, sich anbahnende Streitereien frühzeitig zu unterbinden und Polizeipräsenz zu zeigen, sagte Tänzer. In Spitzenzeiten an den Samstagen seien fast 200 Beamte vor Ort gewesen.

Am Freitagabend waren mehrere tausend Gäste dabei, als der Berliner Musiker und Entertainer Frank Zander die Bühne an der Regattastrecke erklomm. Es erklangen alte Schlager wie „Oh Susi“ und „Hier kommt Kurt“, den Zander betont cool mit Hut und weißen Handschuhen gab, ebenso wie die Hertha-Hymne „Nur nach Hause woll''n wir nicht“. Die konnten in Werder – der Partnerstadt des Berliner Fußballclubs – viele mitsingen. Umrahmt wurde Zanders Auftritt von der Potsdamer Band „The Clogs“, die Rockhits aus den 70ern bis heute spielte.

Der Stromversorger Eonedis hatte das Konzert und eine Party hinter der Bühne arrangiert, zu der neben Blütenkönigin Geraldine Mühlstädt auch die beiden Bürgermeister von Werder und Schwielowsee, Werner Große und Kerstin Hoppe sowie Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung erschienen waren. Neben Buffet und Frischgezapftem erhielten die Gäste auch die Möglichkeit, mit den Musikern zu plaudern.

Händeschüttelnd begrüßte Frank Zander die Werderaner – er ist hier längst kein Unbekannter mehr, war zum ersten Mal vor 14 Jahren bei der Baumblüte dabei. „Nach Auftritten in den neuen Bundesländern biege ich gern noch mal in Richtung Werder ab, zum Essen im Kuddeldadeldu oder in der Arielle“, berichtete er. Seine Lieblingsspeise? „Natürlich Zanderfilet.“

Für leichte Verstimmung beim Blütenfest hatte der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch gesorgt. Er verglich die Baumblüte mit den Mai-Krawallen in der Hauptstadt (PNN berichteten). Ein sehr unpassender Vergleich, so Große diplomatisch, offensichtlich müsse das Werder-Fest für alles herhalten: Wenn es in Berlin Ausschreitungen gebe – und wenn zu Festen in der Hauptstadt die Gäste fehlten, weil sie dieser Tage in Werder waren. ldg/lä/dpa

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