Potsdam-Mittelmark: Bewegung im Grashüpferviertel
Baufelder an zwei Unternehmen verkauft /Aufwertung durch Einfamilien- und Doppelhäuser
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Baufelder an zwei Unternehmen verkauft /Aufwertung durch Einfamilien- und Doppelhäuser Von Peter Könnicke Stahnsdorf. Nach jahrelangem Stillstand kommt wieder Bewegung ins Stahnsdorfer Grashüpferviertel. Der NCC Baukonzern, bereits im benachbarten Kleinmachnow aktiv, und die Design Bau AG planen den Bau von Einfamilien- und Doppelhäusern in der Gartenstadt. Die Design Bau AG, die in der Mittelmark bislang vor allem in Marquardt Häuser baute, hat von der Gartenstadt Stahnsdorf GmbH das Baufeld 12 direkt an der Sputendorfer Straße erworben. Das Areal soll in den kommenden Monaten beplant, erschlossen und bebaut werden. Der Erschließungsvertrag mit der Gemeinde ist unterschriftsreif. Zwölf Doppel- und acht Einfamilienhäuser werden in diesem Bauabschnitt entstehen. Von Interessenten sei Stahnsdorf konkret nachgefragt worden, wird in der Potsdamer Niederlassung des Kieler Unternehmens das Engagement im Grashüpferviertel begründet. In der 16-jährigen Firmengeschichte hat die Design Bau AG 1700 Häuser gebaut – vor allem in Mecklenburg-Vorpommern. Für das Vorhaben in der Gartenstadt wurde eine eigener Haustyp „Stahnsdorf“ konzipiert. Als besonderes Qualitätsmerkmal hebt die Design Bau AG ihr Finanzierungsmodell hervor, „das praktisch für den Osten erfunden ist“. Als firmeneigenes Darlehen zu einem Zinssatz von 2,5 Prozent werden bis zu 75 000 Euro Eigenkapital zur Verfügung gestellt. Zudem wird die Eigenheimzulage, die noch bis zum Ende des Jahres beim Bund beantragt werden kann, vorfinanziert. Den Erfolg des Konzeptes belegt Niederlassungsleiter Hans J. Scharmach mit dem Fakt, dass noch kein Bauherr, der mit Design Bau einen Vertrag abschloss, Insolvenz anmelden musste. Die Preisspanne für die in massiver Bauweise errichteten Häuser liegt zwischen 190 000 und 230 000 Euro. Die Einfamilienhäuser sollen mit einer Wohnfläche zwischen 85 und 135 Quadratmeter gebaut werden – die Grundstücke umfassen 500 Quadratmeter. Das Grundstück für eine Doppelhaushälfte wird 360 Quadratmeter groß sein, die Wohnflächen 112 Quadratmeter. Scharmach bezeichnet die Pläne auf dem Baufeld 12 als den „Beginn einer sukzessiven Bebauung“. Für weitere Baufelder habe sich die Design Bau AG bereits Optionen gesichert. Während die Design Bau AG bereits Baurecht hat muss die NCC für ihr Vorhaben von zunächst 18 Doppelhäusern im Wiesengrund noch eine parlamentarische Hürde nehmen. Bislang sind in dem Gebiet Reihenhäuser festgeschrieben, so dass eine Änderung des Bebauungsplanes „Schwarzer Pfuhl“ notwendig ist. Die Gemeindevertreter sollen in ihrer Sitzung in der kommenden Wochen der Änderung zustimmen. „Mit unserem Vorhaben wollen wir die vorhandene Bebauung in diesem Bereich abrunden“, sagte Projektleiter Helmut Kunze gestern gegenüber den PNN. Darüber hinaus will die NCC auf weiteren Baufeldern aktiv werden. „Das drei- bis fünffache“ kündigt Kunze für die kommenden beiden Jahre an. Schlüsselfertig, in massiver Bauweise sollen Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Der Standort zähle zu den interessantesten in Berlin und Brandenburg, begründet Kunze die Aktivitäten seines Unternehmens. Das Grashüpferviertel ist ein Bauprojekt, hinter dem die Bankgesellschaft Berlin steht. Unter Regie der Gartenstadt Stahnsdorf GmbH wurde 1996 mit dem Bau begonnen. Auf bislang 184 000 Quadratmeter entstanden 190 Reihenhäuser und 60 Eigentumswohnungen. Noch sind von dem gesamten Baugebiet 100 000 Quadratmeter, die bis an das Gemeindezentrum an der Annastraße heranreichen, unbebaut. Nach fast zweijährigem Stillstand, der u.a. in einem Streit über die Rückzahlung von Landes-Fördermitteln seine Ursache hat, ist durch den Verkauf der Baufelder wieder Bewegung geraten. „Durch die geplante Bebauung erfährt das gesamte Gebiet eine Aufwertung“, so Bürgermeister Gerhard Enser.
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