Potsdam-Mittelmark: Bismarckhöhe und Stadtpark als blühende Zentren Machbarkeitsstudie zur Landesgartenschau 2008/10 in Werder vorgestellt / 4. Wirtschaftstag in den Havel Auen
Von Thomas Lähns Werder. Wenn die Landesgartenschau (Laga) im Jahr 2008 oder 2010 nach Werder kommt, dann werden die Bismarckhöhe und der Stadtpark die beiden Kernpunkte bilden.
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Von Thomas Lähns Werder. Wenn die Landesgartenschau (Laga) im Jahr 2008 oder 2010 nach Werder kommt, dann werden die Bismarckhöhe und der Stadtpark die beiden Kernpunkte bilden. Sie sind nach Auffassung der verantwortlichen Planer besonders geeignet für Ausstellungen, Freilichtveranstaltungen und Markttreiben. Über die beiden eintrittspflichtigen Bereiche hinaus soll der Wachtelberg in das Konzept mit einbezogen werden. Der Petzower Mierenberg könnte als „Trabant“ zusätzlich Besucher anlocken. Das erklärte Jochen Sandner, Geschäftsführer der Potsdamer ift Freizeit- und Tourismusberatungs GmbH gestern auf dem vierten Werderaner Wirtschaftstag im Miele-Vertriebszentrum. Auf der von PNN-Redakteur Hagen Ludwig moderierten Diskussionsrunde mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung feierte die von ift ausgearbeitete Machbarkeitsstudie Premiere. Aufgrund der momentan guten Infrastruktur habe die Blütenstadt hervorragende Chancen, den Zuschlag für die Ausrichtung zu erhalten, so Sandner weiter. „Aber sie sind im Wettbewerb zu anderen Städten, und dem muss man sich stellen.“ Eine Laga-Erfolgsstory setze immer ein gutes Konzept voraus. Wenn der Wettbewerb um die Ausrichtung erst einmal gewonnen ist, dann sei mit umfassenden Investitionen seitens öffentlicher Hand und der Privatwirtschaft zu rechnen: Sechs bis acht Mal soviel Geld, wie es im Investitionshaushalt der Stadt vorgesehen ist. So seien bei der Landesgartenschau in Eberswalde im vergangenen Jahr 60 Millionen Euro städtebaulicher Mittel aus Landes- und Bundeskasse zusätzlich zum Investitionshaushalt der Stadt von gut 20 Millionen geflossen. Der Experte nennt es den „Laga-Effekt“. Neben der gartenbaulichen Gestaltung einer Laga-Stadt würde auch die Wohnqualität gefördert, der Ort insgesamt entwickelt. Im Bezug auf Gartenschauen spricht Sandner aus Erfahrung, als Geschäftsführer der damaligen Potsdamer Buga-GmbH lenkte er die Geschicke der Bundesgartenschau vor zwei Jahren. „Eine solche Veranstaltung ist ein wichtiges Instrument zur Stadtentwicklung.“ Erfahrungen daraus hätten ihn gelehrt: Gute Architekten und ein solides finanzielles Gerüst seien Basis für eine gute Gartenschau. Beides sei seiner Meinung nach in der Blütenstadt vorhanden. Die Kooperation mit Tourismus- und Verkehrsbetrieben sowie den angrenzenden Gemeinden – im Falle Werders sind das Potsdam und Schwielowsee – seien außerdem wichtig. In Werder könne man auch aus Dingen lernen, die in Potsdam nicht so gut gelaufen sind, wie zum Beispiel die Verköstigung der Besucher. Es müssten besonders viele kleinteilige Angebote geschaffen werden, auch kleine Restaurants und Hotels mit in das Gesamtkonzept der Gartenschau einbezogen werden. Konkrete Pläne für die Gestaltung des zukünftigen Laga-Geländes legte Sandner gestern ebenfalls vor: Bismarckhöhe, Stadtpark, Wachtelberg und die Insel könnten zu einem städtebaulichen Netzwerk verknüpft werden. Die Insel erschließe sich fast von allein, ist sich der Planer sicher. Auf der 3 Hektar umfassenden Bismarckhöhe könnten unter anderem Rosen und Stauden angelegt werden, sowie ein Marktplatz und Ausstellungshalle entstehen. Für den 29 Hektar großen Stadtpark sehen die Pläne Themengärten, mehrere Spielplätze, einen Rhododendronhain und die Wiederbelebung der Freilichtbühne vor. Beiderorts sollen Pflegestützpunkte und Gastronomiebereiche eingerichtet werden. Erst mit diesen Vorhaben seien die vorgeschriebenen Kriterien einer Laga-Stadt erfüllt. Wein- und Obstanbau fanden ebenfalls Eingang in das Konzept der ift-Planer. Mit der Gartenschau werde die hiesige Wirtschaft einen Auftrieb erhalten, versprach Sandner. In Potsdam gingen über 40 Prozent der Aufträge an Bau- und Gala–Bau Firmen in der Stadt. Die Hotels in der Landeshauptstadt verzeichneten im Buga-Jahr einen Zuwachs an Übernachtungen von knapp 20 Prozent. „Diese Zahl hängt auch von den Kapazitäten ab, die sollten zu diesem Zeitpunkt in Werder und Umgebung vorhanden sein.“ Nach 2008/10 würden sich die Tourismuszahlen auf einem höheren Niveau als dem jetzigen einpegeln, „Werder wird sein ohnehin positives Image steigern, sein Profil schärfen – sowohl als Wohn-, Tourismus- und Wirtschaftsstandort.“
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