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Potsdam-Mittelmark: Blühendes Band entlang der Altstadt geplant

Einstimmig haben die Beelitzer Stadtverordneten eine Bewerbung für die Landesgartenschau beschlossen

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Beelitz/Werder - Es war ein überraschend deutliches Signal der Beelitzer Stadtverordneten. Am vergangenen Montag votierten sie einstimmig dafür, dass sich Beelitz gemeinsam mit Werder (Havel) für die Landesgartenschau im Jahr 2013 bewirbt. Einzig Hartwig Frankenhäuser (FDP) enthielt sich der Stimme. Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) erhofft sich von der Laga vor allem zwei nachhaltige Effekte. Zum einen könnte die Zusammenarbeit zwischen Beelitz und Werder natürlich wachsen: Ein wichtiger Gesichtspunkt, denn beide Städte sind im Landesentwicklungsplan als gemeinsames Mittelzentrum vorgesehen. Zum anderen könnten die Stadtentwicklung und die Belebung des historischen Stadtkerns noch einmal einen kräftigen Schub bekommen.

Deshalb ist laut Wardin in Beelitz auch kein separater Laga-Park außerhalb der Stadt vorgesehen, der nach dem Großereignis ohnehin nicht mehr zu bewirtschaften wäre. Vielmehr soll ein blühendes Band um den Beelitzer Altstadtkern gelegt werden – beginnend am sanierten Wasserturm, entlang der Clara-Zetkin-Straße bis zu einstigen Wassermühle am Ortsausgang nach Treuenbrietzen. Dort würde sich die „Arche“ – das Gebiet zwischen dem alten Mühlenfließ und der Nieplitz als ein kleines, stadtnahes Park- und Ausstellungsgelände anbieten.

Korrespondierende Veranstaltungsorte wären die denkmalgeschützten Beelitzer Heilstätten mit historischem Park, die Spargelhöfe und die wieder aufgebaute Bockwindmühle. Der Übergang vom städtischen Raum in die natürliche Umgebung soll fließend gestaltet werden, so wie es schon einmal bei der Landesgartenschau in Luckau erfolgreich praktiziert wurde. In Sachen Natur kann Beelitz unter anderem mit dem Naturpark Nuthe-Nieplitz und dem 1600 Hektar großen Stadtwald wuchern.

Größere Ausstellungsflächen könnte laut Wardin indes die Stadt Werder bieten. Diese hatte sich bereits mit einem sehr guten Konzept für die Laga 2009 beworben und nur knapp gegen Oranienburg verloren, weil dort mit der Gartenschau die Schließung eines Bundeswehrstandortes kompensiert werden soll. Im somit bereits vorliegenden Werderaner Konzept spielen die historische Bismarckhöhe und die Altstadt auf der Insel eine zentrale Rolle. Territorial haben die beiden Städte bei Klaistow eine gemeinsame Grenze. Hier gehen die Werderaner Obstanbauflächen in die weiten Spargelfelder über. Werder und Beelitz seien gemeinsam das größte zusammenhängende Obst- und Gemüseanbaugebiet des Landes – auch deshalb wäre es höchste Zeit, hier eine Gartenschau zu veranstalten, betonte Wardin.

Nach dem Beelitzer Stadtverordneten-Beschluss sollen nun die Einwohner und Gewerbetreibenden aktiv in die Laga-Vorbereitung einbezogen werden. Tilo Köhn, Ortsbürgermeister von Fichtenwalde – dem größten Beelitzer Ortsteil – regte an, die Kontakte aus der jüngsten kommunalen Zukunftskonferenz wieder zu aktivieren. Geplant ist eine zentrale Veranstaltung im Tiedemann-Saal. Mit Spannung wird nun auf ein Signal aus der Stadt Werder gewartet. Auf der Stadtverordnetenversammlung am morgigen Donnerstag wolle man erneut über die mögliche Laga-Bewerbung diskutieren, sagte Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern den PNN. Möglicherweise werde im Januar nächsten Jahres ein offizieller Beschluss gefasst.Hagen Ludwig

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