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Neue Pläne für Beelitzer Heilstätten: Blumenschau in der Chirurgie, Berberaffen dahinter

Der Heilstättenpark soll ein Affengehege und eine Gartenschau bekommen, bereits ab Herbst soll der Baumkronenpfad erweitert werden. Das Ziel: Eine Million Besucher jährlich.

Von Enrico Bellin

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Beelitz - Ein begehbares Affengehege, ein Barfußpfad und eine Gartenschau im 160 Meter langen Chirurgiegebäude: Auf dem Gelände des Beelitzer Baumkronenpfades soll in den kommenden Jahren kräftig investiert werden, wie Georg Hoffmann, Geschäftsführer der Heilstätten Projektgesellschaft (HPG), am gestrigen Montag bei einem gemeinsamen Rundgang mit dem Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis) und Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) sagte. Langfristiges Ziel des Ausbaus: knapp eine Million Besucher jährlich in die Heilstätten zu ziehen. „Die Menge ist nötig, um die geplanten Investitionen zu rechtfertigen“, so Hoffmann. Rund 30 Millionen Euro sollen wie berichtet in die Sanierung der Häuser rund um den Baumkronenpfad und in dessen Erweiterung investiert werden. Die Erneuerung der Dächer und Fassaden sowie erste Innenausbauten der Häuser sollen im April 2017 beginnen.

Auf 15 Hektar Fläche könnten Affen frei leben

„Das Affengehege ist derzeit noch eine grobe Idee, dort könnten Berberaffen auf einer bewaldeten Fläche von 15 Hektar leben, durch die dann ein Pfad für die Besucher führt“, so Hoffmann. Am Bodensee gibt es bereits mit dem Affenberg Salem ein ähnliches Projekt: Auf einer Fläche von 20 Hektar leben dort 200 Berberaffen. Hoffmann zufolge gibt es bereits Interessenten, die im hinteren Teil des Heilstättenparks nahe der Autobahn eine ähnliche Anlage errichten wollen. Konkrete Planungen gibt es jedoch noch nicht.

Etwas weiter seien die Pläne für einen Barfußpfad auf dem Gelände der Heilstätten: Auf Rundwegen verschiedener Längen sollen Besucher im kommenden Jahr ohne Schuhe den Waldboden sowie verschiedene Stationen mit Schlamm oder Klettergeräten erkunden. Betrieben werden soll der Pfad von einer Gesellschaft, die im niedersächsischen Egestorf in der Lüneburger Heide den nach eigenen Angaben „größten Naturerlebnispark Norddeutschlands“ betreibt. Georg Hoffmann zufolge werde derzeit der Bauantrag vorbereitet.

Bereits genehmigt ist die Erweiterung des derzeit rund 300 Meter langen Baumwipfelpfades. Im Herbst sollen Georg Hoffmann zufolge die Arbeiten am zweiten etwa 400 Meter langen Abschnitt beginnen. Vom derzeitigen Aussichtsturm aus soll er als Rundweg bis kurz vor das Chirurgiegebäude und zurück führen. Mit der Eröffnung ist spätestens im Frühjahr 2017 zu rechnen.

Gesellschaft und Stadt planen mit Gartenschau-Initiator

Für die Wiederbelebung der Chirurgie, des größten Gebäudes auf dem 60 Hektar großen Gelände, haben Hoffmann und seine Frau Beate – ebenfalls Geschäftsführerin – neue Pläne: eine Indoor-Gartenschau im Erdgeschoss. „Damit könnten wir Pflanzen zeigen, die hier nicht heimisch sind, und auch im Winter mehr Gäste anziehen“, so Beate Hoffmann. Die Idee kam bei ersten Gesprächen mit Michael Steinland, der in Brandenburg unter anderem die Landesgartenschau 2013 in Prenzlau mitgeplant hat, und Bürgermeister Bernhard Knuth. Derzeit werde geprüft, ob und wie eine entsprechende kleine Gartenschau auf dem Gelände umsetzbar ist. Wie berichtet hatte sich Beelitz um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2019 beworben, für die jedoch Wittstock/Dosse den Zuschlag bekommen hat. Die Stadt will sich stärker auf dem Gelände des Heilstättenparks präsentieren und dort auch eine Touristen-Information eröffnen, um mehr Besucher des Parks in den fünf Kilometer entfernten Ortskern zu lenken.

Seit der Eröffnung im September sind mehr als 70 000 Besucher über den Baumkronenpfad in den Heilstätten gewandert. Der Winter verlief Beate Hoffmann zufolge zwar recht schleppend, es fehlten klare Tage mit schneebedeckten Baumspitzen. Aber bereits am vergangenen Sonntag habe man wieder 600 Besucher vor Ort gehabt, auch am verregneten Montag war der Park gut besucht. Über die Osterferien rechnen die Hoffmanns bei gutem Wetter mit knapp 20 000 Besuchern.

Minister Vogelsänger war bei seinem Besuch vom Baumwipfelpfad angetan. „Ich habe großen Respekt vor dem Mut, den Sie hier haben“, sagte er zu Georg Hoffmann. Bisher wurden mehr als sieben Millionen Euro in das Projekt investiert, Fördermittel gab es nicht. 

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