Potsdam-Mittelmark: Bolzen oder Sportverein?
Streit um Nutzung des Caputher Sportplatzes
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Schwielowsee · Caputh - Zum Kindertag 2005 bekam Caputh in der Friedrich-Ebert-Straße einen sanierten Sportplatz geschenkt. Fast hätte man ihn abgesperrt, doch der Gemeinderat entschied: Nach der Schule soll er wie eh und je dem Freizeitsport zur Verfügung stehen. Nun fürchtet Ortsbürgermeister Holger Teichmann (FDP/CDU), dass die Nutzung künftig doch noch eingeschränkt werden könnte. Hintergrund: eine Platzordnung, die Sozialausschuss und Gemeindeamt auf Initiative des SV Caputh ausgearbeitet haben. Freizeitsport soll demnach nur noch möglich sein, wenn der Platz weder von der Schule noch vom Sportverein genutzt werden. Letzteres wäre ein Novum.
Der Sportverein hat zwar seine eigene Sportanlage an der Caputher Chaussee. Doch die Leichtathletiksektion nutzt seit Jahren die Anlage an der Friedrich-Ebert-Straße. Man fühlte sich durch die öffentliche Nutzung gestört und wollte etwas in der Hand haben, um gegen junge „Störenfriede“ vorzugehen. Der am Mittwochabend im Hauptausschuss vorgelegte Entwurf der Platzordnung ging vielen Ausschussmitgliedern allerdings zu weit. „Es wurde doch Jahrzehnte der Beweis erbracht, dass unter den gegebenen Bedingungen auch trainiert werden kann“, so Holger Teichmann. Roland Büchner (BBS) verwies auf die „erheblichen Trainingszeiten“ der Leichtathleten. Gemeinsam mit dem neuen Ganztag der Grundschule bliebe kaum Zeit zum Bolzen: Der Sportverein trainiert hier außer Dienstag und Donnerstag bis zu dreieinhalb Stunden.
Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) verteidigte die Platzordnung, an der seit einem halben Jahr gefeilt worden sei. Gemeindevertreterin Britta Küpper (SPD) räumte ein, dass „irgendeine Regelung“ bestehen müsse, in der Platzordnung sind zum Beispiel auch Verhaltensmaßstäbe festgelegt. Aus Küppers Sicht sollten die Trainingszeiten des SV in der Platzordnung auf eine bestimmte Stundenzahl begrenzt sein, so dass sie nicht durch einen Aushang beliebig ausgedehnt werden können. Am Ende der Debatte zog Bürgermeisterin Hoppe den Antrag zur neuen Platzordnung zurück. Es wird nun nochmals etwas gefeilt werden müssen im Sozialausschuss. hkx
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