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DER SOMMER VOR DER TÜR Ferien-Oasen im Teltower Land: Bootsausflug mit Fitness-Effekt

Mit den Wanderruderern vom Teltowkanal kann man Brandenburg von der Wasserseite aus entdecken

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DER SOMMER VOR DER TÜR Ferien-Oasen im Teltower LandMit den Wanderruderern vom Teltowkanal kann man Brandenburg von der Wasserseite aus entdecken Von Peter Könnicke Wasser, Bewegung und Spaß in den Ferien - das sind ja gleich drei Dinge auf einmal? Genau, bei den Wanderruderern am Teltowkanal gibt es mehrere Möglichkeiten, auf recht außergewöhnliche Weise die märkische Seenlandschaft zu entdecken, dabei Muskeln und Kreislauf zu stärken und neue Leute kennen zu lernen. Wen nach ein paar Tagen des Beine-hoch-nehmens die Langeweile überkommt, sollte einmal beim Ruderclub Kleinmachnow-Stahnsdorf an der Bäkepromenade vorbeischauen. Einen Monat lang kann man sich hier in die Riemen legen, ohne gleich Vereinsmitglied werden zu müssen. Wer Gefallen an den sportlichen Kahnpartien findet, wird gern in den Verein aufgenommen. Gleichwohl ein Anfänger die Anstrengung zu spüren bekommt – „Nach 5 Kilometern tut einem alles weh“, weiß Ruderwart Thomas Borkowsky –, liegt die Betonung auf Wandern. Die kleine Wannseekette gilt als beliebte Tagestour. Von der Machnower Schleuse über den Stölpchen- zum Pohlesee, weiter über den Kleinen Wannsee in die Havel, an der Pfaueninsel vorbei durch die Glienicker Brücke zurück in den Teltowkanal sind es gute 30 Kilometer. Eine Ruderpartie um Potsdam ist 50 Kilometer lang. Nach zwei bis drei Wochen Übung sind diese Entfernungen kein großes Problem mehr. Landgänge sind bei den „Kahnpartien“ natürlich inklusive: Picknick und Badespaß sind willkommene und gerade für Anfänger notwendige Zwischenstopps. Etwas Campingerfahrung ist bei Wochenendtouren von Vorteil. Tagestouren stehen meist samstags auf dem Plan. Sonntags sind häufig Ausflüge zu befreundeten Ruderklubs in Berlin programmiert, wie zur RudergesellschaftWikking in Britz. „Ein schöne Tour ist auch die Fahrt nach Ketzin“, schwärmt Borkowky. Am Dienstag- und Donnerstagabend, zu den Trainingszeiten, sind die Ruderer meist zwei Stunden auf dem Wasser. 10 bis 12 Kilometer auf dem Teltowkanal sind im Vergleich zu den Tagestouren kleine Distanzen und fast gar nichts im Vergleich mit den Marathonstrecken, die für die Wanderruderer die Krönung ihres Sports sind. Eine Gruppe der Kleinmachnower ist seit Mittwoch für drei Wochen in den Fjorden Norwegens unterwegs. 530 Kilometer in zehn Tagen haben sich die Ruderwanderer vorgenommen. Die Ruderer vom Teltowkanal gelten als besonders zäh, denn ihre Saison ist ganzjährig. Auch im Winter, selbst bei dünnen Eisschichten, lassen sie ihre Boote zu Wasser. Sie zeigen alljährlich Flagge auf der Flussfahrt zum Spandauer Adventsmarkt oder bei der Barkenfahrt am zweiten Adventswochenende von Decin nach Meißen. Borkowsky selbst ruderte vom vergangenen November bis Ende März 1200 Kilometer, mit über 3000 Ruderkilometern im Jahr zählt er eher zu den Extremen seiner Zunft. Neugierige darf das nicht abschrecken, denn in den fünf Viererbooten ist genügend Platz, um in aller Ruhe das Ruder-Abc zu lernen und frei von leistungssportlichen Ambitionen den Spaß an der Bewegung und die Landschaft zu genießen. Nach seiner Gründung zählt der Ruderclub inzwischen 50 Mitglieder. Die meisten sind zwischen 35 und Mitte 40, einige über 50 Jahre alt. Auch zahlreiche Jugendliche zählen zur festen Besatzung.

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