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Potsdam-Mittelmark: Borke, Fuchs und Orchideen Jugendumweltpreis des Landkreises verliehen

Kleinmachnow - Diana Bölke streckt eine Hand empor. Die Sozialarbeiterin der Treuenbrietzener Albert-Schweitzer-Grundschule knickt Mittel- und Ringfinger gen Daumen ab, Zeige- und kleiner Finger bleiben gerade.

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Kleinmachnow - Diana Bölke streckt eine Hand empor. Die Sozialarbeiterin der Treuenbrietzener Albert-Schweitzer-Grundschule knickt Mittel- und Ringfinger gen Daumen ab, Zeige- und kleiner Finger bleiben gerade. Es wirkt wie ein Gruß beim Heavy-Metal-Konzert, hat jedoch einen völlig anderen Hintergrund. „Was könnte das bedeuten?“, fragt Bölke bei der Verleihung des Jugendumweltpreises in die Runde. Klar, es ist der „Fuchs“, der bei allzu viel Krach in der Schule um Stille bittet: „Ohren auf, Mund zu!“ Gemeinsam mit der Lärmampel ist er eine Idee der „Lärmkommissare“, die seit einiger Zeit in der Schule umgehen.

Samstagnachmittag wurde in der Kleinmachnower Jugendfreizeiteinrichtung der diesjährige „Jugendumweltpreis des Landkreises“ verliehen. Eines steht fest: An Kreativität mangelte es den zehn Teilnehmergruppen bei der Präsentation nicht. Um sich von den übrigen Mitbewerbern abzuheben, entwickelten sie die wildesten Ideen. Manche versuchten gar, die Jury mit selbstgemachter Kräutercreme auf frischem Weißbrot zu bestechen.

Das Fuchssymbol blieb haften, auch wenn es Treuenbrietzen am Ende nicht aufs Siegertreppchen schaffte: Den ersten Platz im Zehnerfeld und einen Scheck in Höhe von 1 000 Euro errangen die „Flämingfüchse“, eine Gruppe von 30 Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 15 Jahren. Sie kümmern sich seit 2005 im Naturpark Hoher Fläming um bedrohte Fledermausarten, bauten den bedrohten Tierchen Sommerquartiere aus Holz und gestalteten eine öffentliche Informationstafel für die Region rund um Wiesenburg. Außerdem richtet die Gruppe unter der Trägerschaft der Naturwacht Sommercamps aus, bei denen auch erwachsene Teilnehmer die Lebensgewohnheiten der nachtaktiven Tiere näher kennenlernen.

Leer ging an Samstag niemand aus, zu wichtig war die zentrale Botschaft des Abends. „Es geht darum, die Lebensgrundlage für kommende Generationen zu erhalten“, sagte Marina Czepl vom Naturschutzbund in ihrer Einführungsrede. Den mit 600 Euro dotierten zweiten Platz sicherten sich diesmal Glindower Jugendliche, begleitet vom Job e.V., Ortsbeirat und Heimatverein. Sie setzen sich für die Erhaltung der Orchideen in den Glindower Torfwiesen ein, beseitigten die Flächen unlängst von Schilf und Unrat und wollen sich zukünftig für die Vermittlung von Pflanzenkunde und die nachhaltige Feuchthaltung der Wiesen einsetzen. Auf dem geteilten dritten Platz fanden sich die Vorjahressieger des ClaB Stahnsdorf mit ihrem Baumkundeprojekt „Baum und Borke“ und der Jugendtreff Teltow für den Bau eines Clubteiches. Sie nahmen je 300 Euro mit nach Hause. Das Interesse am Wettbewerb ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, 2009 traten lediglich drei Teams an. „Würdige Gewinner und ein ermutigendes Signal“ sah an diesem Abend auch der Kleichnmachnower Grüne Axel Mueller. Stephan Reitzig

Stephan Reitzig

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