Potsdam-Mittelmark: Brände in Werder und Beelitz-Heilstätten
Feuerwehren hatten am Wochenende alle Hände voll zu tun. Drei Kameraden beim Einsatz verletzt
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Werder (Havel) / Beelitz - Die Feuerwehren in Werder und Beelitz mussten am Wochenende zu zwei Großeinsätzen ausrücken. In Werder stand in der Nacht zum Sonntag die ehemalige BHG-Baracke am Schwalbenberg in Flammen, in Beelitz-Heilstätten war bereits am Vorabend ein Brand auf dem Dach der ehemaligen Chirurgie ausgebrochen. In beiden Fällen ermittelt die Kripo jetzt wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Bei dem Einsatz in Werder sind drei Kameraden verletzt worden: Einer erlitt eine Schnittwunde, zwei weitere zogen sich Gelenkverletzungen zu, weil sie auf dem unwegsamen Gelände umgeknickt waren.
Für die Werderaner Feuerwehr war es der zweite größere Einsatz innerhalb kurzer Zeit: Bereits in der Nacht zum Freitag hatte ein Bungalow auf der Insel in Flammen gestanden. Das Feuer war auch auf das Gelände des örtlichen Ruderclubs übergegriffen (PNN berichteten). Sonntagnacht gegen 2.43 Uhr wurde dann erneut Alarm ausgelöst: Ein Bürger rief die 112, weil eine 50 mal 12 Meter große Baracke im Schwalbenbergweg 45 brannte. Das Gebäude diente früher als Laden der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG), steht aber seit Jahren leer. „Der Dachstuhl stand in Vollbrand“, erläuterte Werders Stadtwehrführer Lothar Boreck gestern den PNN. „Durch das Pappdach hat das Feuer auch ausreichend Nahrung gehabt“, so Boreck weiter. Die Freiwillige Feuerwehr Werder sowie die Ortswehren aus Glindow, Phöben, Derwitz und Töplitz waren mit insgesamt 47 Kräften und zehn Fahrzeugen im Einsatz. Das Feuer konnte erst gegen sechs Uhr gelöscht werden. Stadtwehrführer Boreck hält Brandstiftung als Ursache für wahrscheinlich, sagte er gestern.
In Beelitz waren die Alarm-Pieper gegen 18.45 Uhr losgegangen, weil ein Feuer im A-Quadranten der früheren Lungenheilanstalt gemeldet worden war. Laut dem Fichtenwalder Vize-Ortswehrführer Martin Hoffmann habe ein Teil des Dachstuhls der früheren Chirurgie in Flammen gestanden. Die 25 Kräfte aus Beelitz und Fichtenwalde haben das Feuer innerhalb von zweieinhalb Stunden löschen können. Der Einsatz war dennoch riskant, wie Hoffmann unterstrich: Das riesige, seit fast 20 Jahren leerstehende Klinikgebäude ist marode, die Decken zum Teil einsturzgefährdet. Herumliegende Balken und Glassplitter machen das Betreten dieses und der anderen Klinikgebäude gefährlich. „Da muss man genau abwägen, ob man Leute hineinschickt“, so Hoffmann.
Das Feuer in der ehemaligen Lungenheilanstalt reiht sich in eine längere Kette von Zwischenfällen ein: In den vergangenen Jahren war es des Öfteren zu Unfällen gekommen, weil Abenteuerlustige und Rowdys in den Ruinen herumkletterten. Im Oktober vergangenen Jahres war darüber hinaus eine Baracke vollständig abgebrannt. Der Eigentümer hat das Gelände längst abgesperrt und ahndet unbefugtes Eindringen in jedem Fall mit einer Anzeige. So waren auch in der Nacht zum Sonntag wieder fünf Personen von der Polizei erwischt worden. Ein Zusammenhang mit dem Brand sehe die Polizei jedoch nicht, weil der viel früher ausgebrochen war, hieß es gestern aus dem Schutzbereich Brandenburg. Thomas Lähns
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