Erpressung in Potsdam-Mittelmark: Brandenburger Waffelfabrikant wurde von Jäger erpresst - Festnahme
UPDATE.Ein Waffelfabrikant aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark ist mehrere Tage lang erpresst worden - von einem arbeitslosen Jäger aus Sachsen-Anhalt. Der Täter drohte, die Tochter des Unternehmers zu erschießen. Am Samstag gelang es der Polizei, den Mann zu fassen - als der Mann an der A2 gerade eine Erpresser-SMS absetzen wollte.
Stand:
Es ist ein spektakulärer Fall von Erpressung, den die Polizei offenbar aufgeklärt hat: Ersten Informationen zufolge ist am 25. Januar ein 47-jähriger Unternehmer aus Postdam-Mittelmark, von einem Mann angerufen worden. Dieser forderte laut Polizei 800.000 Euro in bar - ansonsten sähe er sich gezwungen, ein Familienmitglied des Geschäftsmanns zu erschießen. Bei dem Erpressungsopfer handelt es sich nach Informationen der PNN um den Waffelfabrikanten Jörg S. aus Rogäsen, der im Landkreis Potsdam-Mittelmark eine Produktionsstätte hat. Ursprünglich stammt der Familienbetrieb aus Süddeutschland. Bei dem mutmaßlichen Erpresser handelt es sich um einen Jäger aus Sachsen-Anhalt. Sein Opfer sei dem arbeitslosen 54-Jährigen bekannt gewesen, teilte die Polizei am Montag in Potsdam mit. Als Beamte ihn am Samstag gegen 18.30 Uhr auf einem Rastplatz der Autobahn 2 in Richtung Magdeburg fassten, habe er eine SMS vorbereitet, die er an die Opfer-Familie senden wollte. Damit sollten weitere Instruktionen zur Übergabe des Geldes erfolgen. In dem Wagen des Tatverdächtigen sei eine Schreckschusspistole gefunden worden, so die Ermittler. Der Tatverdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Ermittler hatten den mutmaßlichen Erpresser offenbar durch die Ortung seines Handys aufgespürt.
Die Familie des Opfers war sofort nach Eingang des ersten Erpresseranrufs am 25. Januar unter Polizeischutz gestellt worden. Der Erpresser habe gedroht, die 12-jährige Tochter der Familie zu erschießen. Die Ermittler leiteten alle erforderlichen Schritte ein, um dem Erpresser auf die Spur zu kommen. In den folgenden
Tagen waren bis zur Festnahme nach Angaben eines Sprechers bis zu 100 Beamte im Einsatz. Nach knapp vier Tagen hatten die Fahnder Erfolg: Am Sonnabend erfolgte der Zugriff. Motiv könnten Geldsorgen sein. Die Ersparnisse des Mannes - ursprünglich mehrere Hunderttausend Euro -, der einst Abteilungsleiter eines Unternehmens gewesen sei, seien nahezu aufgebraucht gewesen. Der 54-Jährige lebt laut Polizei mit einer Frau zusammen. In dem Haushalt lebe auch ein Kind, hieß es. Trotz seiner Geldknappheit habe einen Mercedes gefahren. tabu/dapd/dpa/hkx
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