Potsdam-Mittelmark: Breitband für Beelitz
Telekom schließt 1300 Haushalte in den Ortsteilen an / Gestern gab es den Förderbescheid
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Beelitz - Beelitz war am schnellsten und kann nun als erste Kommune von einem Breitband-Förderprogramm des Landes profitieren. Der Präsident des Landesamtes für Landwirtschaft, Dirk Ilgenstein, übergab gestern im Ratssaal der Stadt einen entsprechenden Zuwendungsbescheid in Höhe von 419 000 Euro. Beelitz muss einen Eigenanteil von etwa zehn Prozent erbringen. Dafür erhalten 1300 Haushalte vor allem in den kleinen Beelitzer Ortsteilen nun einen Internetanschluss mit Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde.
Bei der Gesamtsumme von 464000 Euro handelt es sich allerdings nicht um die Investitionskosten, sondern um Mittel, mit denen die sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke für den Netzanbieter geschlossen wird (PNN berichteten). Gerade in ländlichen Regionen gibt es oft nicht genug potenzielle DSL-Kunden, um die aufwändige Verlegung von Glasfaserkabeln zu refinanzieren. Die Differenz können Kommunen im ländlichen Raum mithilfe von Fördermitteln übernehmen, um ihre Bürger mit der schnellen Breitband-Internetverbindung auszustatten. Gut drei Millionen Euro könne das Landesamt im Zuge dieses Programms im nächsten Jahr noch ausreichen, sagte Ilgenstein. Die Europäische Union beteiligt sich mit rund 80 Prozent an den Fördermitteln. 20 Prozent übernehmen Bund und Land. Sicher ist bereits, dass auch die Gemeinde Seddiner See davon profitieren wird.
Den Zuschlag für den Auftrag in Beelitz hat die Deutsche Telekom erhalten. Die umfangreichen Arbeiten zum Ausbau des DSL-Breitbandnetzes sollen bereits bis November 2010 abgeschlossen sein. Insgesamt müssten 47 Kilometer Glasfaserkabel in bereits vorhandene Rohre verlegt und 16 sogenannte Multifunktionsgehäuse mit neuer DSL-Technik in den Ortsteilen aufgestellt werden, erklärte Sven Czechowski vom Telekom-Vertrieb gestern.
Das Förderprogramm des Landesamtes für Landwirtschaft setze an der richtigen Stelle an, sagte der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD), denn mittlerweile hänge die Zukunft ganzer Dörfer von einer schnellen Internetverbindung ab. So wäre es auf die Dauer untragbar, dass der Inhaber einer kleinen Gaststätte im Ortsteil Körzin ständig ein Internet-Café im nächsten größeren Ort nutzen muss.
Riebens Ortsvorsteher Achim Hilgers berichtete darüber, dass Familien ihre Ansiedlung im Ort mittlerweile von einer schnellen Internetanbindung abhängig machen. Die Stadtverwaltung habe bei der Vorbereitung dieses Projektes hervorragende Arbeit geleistet, sagte er. „Noch vor zwölf Monaten hätten wir uns nicht träumen lassen, dass wir so schnell eine Lösung für das Internet-Problem finden“, sagte Hilgers. Hagen Ludwig
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