Potsdam-Mittelmark: Bringen die Spangen Entlastung vom Verkehr?
Rund um den Ruhlsdorfer Platz in Teltow herrscht Skepsis/Ausstellung eröffnet
Stand:
Rund um den Ruhlsdorfer Platz in Teltow herrscht Skepsis/Ausstellung eröffnet Teltow – Der Ruhlsdorfer Platz zieht noch immer den Verkehr an und das erhöht den Druck zum Handeln. Die neue S-Bahn wird in ein paar Wochen weiteren Verkehr anziehen, auch rund um den Platz. Der gehört zu den am dichtesten besiedelten Quartieren Teltows, das in den letzten Jahren zunehmend optisch aufgefrischt wurde. Obwohl die neuen Farben das vormals dominierende Einheitsgrau der Wohnblöcke retuschierten, hat der Stadtbereich noch viel Nachholbedarf. Deshalb sind vor allem Ideen und Konzepte gefragt, an denen auch die Bürger in zwei Werkstattgesprächen beteiligt wurden. Die Zwischenergebnisse stellt der Sanierungsträger Complan nun in einer kleinen Ausstellung im ehemaligen Kiosk an der Mahlower Straße aus. Trotz Regen- und Schneeschauern nutzten am Wochenende viele Teltower diese Informationsmöglichkeit. Das Interesse galt vor allem dem Spangensystem und den neuen Verkehrsführungen am Ruhlsdorfer Platz. Seit die B101 freigegeben wurde habe der Verkehr auf der Mahlower und Potsdamer Straße wieder deutlich zugenommen, beschwerte sich ein Ehepaar aus der Lindenstraße. Vor allem die Laster würden Lärm bringen. Das Paar plädierte dafür, die Geschwindigkeit auf Teltows Hauptverkehrsader zu reduzieren. Skeptisch nahmen sie zur Kenntnis, dass mit dem Spangensystem die großen Verkehrsströme abgeführt werden sollen. Ihnen wäre lieber, wenn der Verkehr südlich von Ruhlsdorf vorbei geleitet würde. Auch Bewohner der beiden Würfelhochhäuser, die nun von der Ostspange tangiert werden, befürchten dass mit der neuen Verkehrsführung Krach und Gestank zunehmen. Auffallend war, dass auf den ausgehängten Plänen die Berliner Straße nicht gesperrt war, wie kürzlich im Bauausschuss diskutiert, sondern auch künftig Fahrzeuge von der Lichterfelde Allee über die Berliner bis zur Zehlendorfer Straße fahren können. Der Vorschlag, die Berliner Straße abzuriegeln, sei vom Bauamt gekommen und nicht mit dem Sanierungsträger Complan abgestimmt, berichteten Mitarbeiter des Büros gegenüber den PNN. Gewerbetreibende am Zehlendorfer Eck hätten sich bereits über dieses Vorhaben bei Complan beschwert, da sie den Rückgang von Kunden fürchten. Das Interesse der Besucher galt auch den Kommunikationstreffpunkten im Wohngebiet, ebenso den Spielplätzen. Schüler der Gesamtschule gestalteten am Samstag ein Modell des künftigen Bolz- und Freizeitbereiches hinter ihrer Schule. Kletterwände und eine Skaterbahn könnten vielleicht die Attraktion des Areals werden. Sabrina und Bao aus der 10. Klasse, die die filigranen Modelle bastelten, hatten sich zuvor anhand von Fachliteratur informiert. Auch ein Wasserbecken, das im Winter als Eisbahn genutzt werden kann und eine Kinowand für Freilichtaufführungen gehören zu den Wünschen der Jugendlichen. Das Modell wird als Teil der Ausstellung am kommenden Wochenende jeweils von 11 bis 16 Uhr zu sehen sein, ebenso am 24. Februar zur Eröffnung des S-Bahnhofs. Ein drittes Werkstattgespräch für Bürger findet am 3. März um 17 Uhr in der Gesamtschule (Albert-WiebachStraße) statt. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: