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Drohendes Nadelöhr. Blick von der Marina in den Stichhafen mit Widerlager.

© hkx

Potsdam-Mittelmark: Brückenschlag in den Havelauen

Nach Nordseite des Hafens soll ab 2013 Südseite entwickelt werden / Alte Brückenpläne wieder aktuell

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Werder (Havel) - Die Havelauen sind im Aufbruch: Die Erschließung von Werders neuem Stadtquartier macht sichtbare Fortschritte. Und auch die Pläne für den Bau einer Brücke über den Stichhafen der Havelauen sind jetzt wieder aus der Schublade geholt worden. Die künftigen Bewohner und Gäste beider Seiten des Hafens sollen zusammenrücken, sagte Klaus-Peter Meißner gestern bei einer Pressekonferenz. Mit den Potsdamer Unternehmern Bernhard Brennenstuhl, Uwe Brühl und Helmut Frey hatte Meißner im vorigen Jahr sämtliche Restflächen des Wohn- und Gewerbegebietes von der insolventen Mega AG gekauft. So soll doch noch das Ziel eines neuen Stadtteils mit rund 2500 Bewohnern verwirklicht werden.

Sie werden überwiegend in Einfamilienhäusern an der Nordseite des neuen Stichhafens wohnen: Seit März sind im bislang größten Bauabschnitt der Havelauen 1200 Meter neue Straßen mit darunterliegenden Leitungen entstanden, sagte Meißner. 21 000 Kubikmeter Torf mussten durch Kies – einen deutlich besseren Baugrund – ersetzt werden. Allein in dem neuen Bauabschnitt werden über 100 Baugrundstücke verkauft, im vorangegangenen waren es 56. Dort herrscht bereits rege Bautätigkeit. Laut Meißner kommen sechzig Prozent der Häuslebauer aus dem Land Brandenburg, davon dreißig aus Werder und zwanzig aus Potsdam. Ein Kita-Neubau ist fast fertig, und als Entscheidungshilfe stehen die ersten beiden von 23 Häusern eines Musterhaus-Parks.

Laut Meißner will man sich im kommenden Jahr dann der Entwicklung der Südseite des Hafens zuwenden. Die Erschließung durch neue Straßen und Wege dort wird gerade vorbereitet. Zwei Kasernenhöfe wurden schon verkauft, in ihnen sollen nach Sanierung und Umbau 130 Wohnungen bereitstehen. Direkt an der Hafenkante gibt es dann noch drei je 10 000 Quadratmeter große Baufelder: In mehreren Geschossbauten sollen im Erdgeschoss Läden und Gastronomie, in zwei Obergeschossen über 100 hochwertige Wohnungen entstehen. Auch einen Promenade und ein 8500 Quadratmeter großer Platz sind am Stichhafen geplant.

Für die Entwicklung dieses Bereiches wurden die früheren Pläne für eine Fußgängerbrücke in der Mitte des Stichhafens reaktiviert. Die Bewohner beider Seiten des Stichhafens würden zusammenrücken, so Meißner. „Wir bekämen eine durchgehende Nord-Südachse in den Havelauen.“ Die Brücke könne auch städtebaulich ein markantes Zeichen sein. Die Bauträger der Havelauen wollen 200 000 Euro für den Neubau zur Verfügung stellen. Die Widerlager wurden bereits kurz nach der Wende gesetzt.

Klärungsbedarf gibt es mit der Marina Havelauen an der Landseite des Stichhafens, die auf den Verkauf und Sevice für sehr große Yachten und Segelschiffe spezialisiert ist. Armin Burchardi hat das Hafengelände mit dem kompletten Stichhafen schon vor acht Jahren gekauft. „Damals habe ich schriftlich bekommen, dass die Brücke nicht gebaut wird“, sagte Burchardi gegenüber den PNN. Die Brücke könnte zum Nadelöhr, besonders für die großen Segelyachten, werden.

Theoretisch dürfte Burchardi das Widerlager im Wasser sogar abreißen, er sei aber an einer Lösung interessiert. Die zeichnet sich bereits ab: An der Havelseite des Stichhafens sollen 100 weitere Bootsanliegeplätze entstehen. Beide Seiten gehen davon aus, dass das bei einem Kompromiss hilfreich sein kann. „Ich hoffe, dass wir das bis zum Jahresende geklärt haben“, sagte Klaus-Peter Meißner.

Für potenzielle Investoren sei wichtig, wie es mit den neuen Bootsliegeplätzen, dem Stadtplatz und der Stichhafenbrücke weitergeht. „Davon hängt vieles andere ab“, so Meißner. Auf der Südseite des Hafens wächst derzeit auch die neue Blütentherme. Ende September soll der Grundstein für ein neues Einkaufszentrum gelegt werden. Henry Klix

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