Potsdam-Mittelmark: Bürgerarbeit: Jobcenter zieht positive Bilanz Fast alle 200 Stellen mit Langzeitarbeitslosen besetzt
Potsdam-Mittelmark – 377 Langzeitarbeitslose sind über die Bürgerarbeit mittlerweile in reguläre Jobs gekommen. Diese Bilanz hat gestern das mittelmärkische Jobcenter Maia gezogen.
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Potsdam-Mittelmark – 377 Langzeitarbeitslose sind über die Bürgerarbeit mittlerweile in reguläre Jobs gekommen. Diese Bilanz hat gestern das mittelmärkische Jobcenter Maia gezogen. Seit zwei Jahren läuft das Programm. Aufgelegt wurde es für Menschen, die aufgrund besonderer Umstände kaum Jobchancen haben – weil ihnen der Berufsabschluss fehlt, sie gesundheitlich eingeschränkt sind oder einfach nur nicht Auto fahren können.
Im Rahmen des Bürgerarbeits-Programmes werden sie zuerst intensiv durch allein für sie zuständige Maia-Mitarbeiter beraten, bei der Jobsuche begleitet und nehmen je nach Bedarf an Schulungen teil. Sollte sich danach immer noch keine reguläre Anstellung finden, bekommen sie eine der vom Bund finanzierten Stellen. Bürgerarbeit-Geber sind dann Kommunen oder Vereine. Die Jobs sind auf 30-Stunden angelegt und dürfen – ähnlich wie die Ein-Euro-Jobs – keine Konkurrenz zur freien Wirtschaft bedeuten. Mögliche Einsatzfelder sind zum Beispiel Bibliotheken oder Kindertagesstätten. Dafür gibt es rund 1000 Euro brutto aus Berlin, unterm Strich bleiben gut 800 Euro für die Arbeiter. Die Stellen sind sozialversicherungspflichtig und kommen einem richtigen Job weitaus näher als eine ABM-Stelle.
750 Mittelmärker haben bislang an dem Programm teilgenommen. Dass mehr als die Hälfte von ihnen bereits in der ersten Phase vermittelt werden konnte, sei ein Erfolg, hieß es gestern vonseiten des Landkreises. Allerdings sind viele bei Zeitarbeitsfirmen gelandet oder fanden lediglich Jobs als Erntehelfer. Immerhin: „Die Ziele konnten deutlich übererfüllt werden“, so Pressesprecher Kai-Uwe Schwinzert. Durch die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt konnten immer wieder Langzeitarbeitslose ins Programm geholt werden.
Unterm Strich sind für die schwerer vermittelbaren Teilnehmer über 200 Bürgerarbeitsstellen vom Bund bewilligt worden worden. Nachdem sich die mittelmärkischen Kommunen und Vereine anfangs noch zurückgehalten hatten, sind mittlerweile fast alle Stellen besetzt worden. Mit 30 Bürgerarbeitern liegt Bad Belzig vorn, in Werder (Havel) sind es 29. In der Stadt Beelitz haben 23 Bürgerarbeiter eine Stelle gefunden – unter anderem als Aufsicht im Schulbus, Hausaufgabenhilfe oder Hausmeister.
Die finanzierten Stellen laufen für drei Jahre bis 2014. Mittlerweile haben fünf Bürgerarbeiter darüber hinaus auch schon einen richtigen Job gefunden, teilte das Jobcenter mit. Thomas Lähns
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