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Von Thomas Lähns: Campus unter Kiefern

Entwurf für Jugendclub in Wilhelmshorst vorgestellt / Außenflächen werden während der Ferien erneuert

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Michendorf - Auf dem Wilhelmshorster Oberschulcampus steht das nächste Bauprojekt an. Nachdem vor zwei Wochen der Grundstein für das neue Unterrichts- und Hortgebäude gelegt worden ist, gibt es nun eine erste Variante für einen Jugendclub-Neubau. Architekt Frank Basler präsentierte seine Entwürfe am Donnerstagabend im Bauausschuss. Das Gebäude soll demnach auf den Fundamenten des jetzigen „Juco“– einem alten Containerbau im Eichenweg – entstehen. Eine Investitionssumme in Höhe von 290 000 Euro hat Basler veranschlagt.

Dafür könnte ein Flachbau auf einer Grundfläche von 236 Quadratmetern entstehen. Dort wäre Platz für einen Computer-, einen großen Gruppen- und zwei kleinere Räume für die Schul-AGs. Auch eine Teeküche und das Büro für die Jugendsozialarbeiterin hätten Platz. Ausgelegt sei der Entwurf für 40 Kinder und Jugendliche, so Basler, der auf Vorgaben aus dem Sozialausschuss verwies. Ebenfalls bedacht hat der Planer eine Hausmeisterwerkstatt mit separatem Eingang. Optisch soll sich das Gebäude an den dahinter liegenden Wald anpassen, indem es mit Holz verkleidet wird. „Das ist zwar etwas teurer, dafür aber weniger schmutzanfällig“, erläuterte Basler. Um zu sparen, schlug er vor, die Containerteile des jetzigen Clubs für einen symbolischen Preis an eine Baufirma abzugeben. „Denn die Entsorgung würde 30 000 Euro kosten“, schätzte er.

Basler weiß, dass die Investitionen in Wilhelmshorst ein sensibles Thema bei vielen Gemeindevertretern sind. Denn wie andere Kommunen wird auch Michendorf künftig weniger Geld zur Verfügung haben: Nur noch 800 000 Euro pro Jahr , schätzt die Verwaltung. Allein der jetzt begonnene dreistöckige Schul- und Hortbau kostet 1,6 Millionen, wird zu einem Drittel aus Konjunkturmitteln bezahlt. Die Wilhelmshorster betonen, dass die Ausgaben für den Campus allen Ortsteilen zugute kommen – immerhin drücken hier nicht nur ortsansässige Kinder die Schulbank. In puncto Clubhaus war aber zuletzt strittig, wie viel Platz der „Juco“ braucht und ob er ein eigenes Computerkabinett haben muss, während das Medienzentrum der Schule gegenüberliegt. Jugendsozialarbeiterin Romy Steegmann hatte dazu erklärt, dass sie nicht zwei Gebäude gleichzeitig beaufsichtigen kann.

Bis Ende 2011 bräuchte der Juco ein neues Domizil, dann läuft die aktuelle Nutzungsgenehmigung aus. Bis dahin soll auch ein neues Heizwerk entstehen. Architekt Basler schlug ein Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung vor. Dadurch kann die Schule auch mit Strom versorgt und die überschüssige Energie ins Netz gespeist werden. Die Baukosten von 54 000 Euro hätte man so nach fünf Jahren wieder eingenommen.

Bis auf Weiteres bleibt der Schulhof Baustelle. Die Sommerferien will die Gemeinde nutzen, um die Außenanlagen im nördlichen Bereich fertigzustellen. Der Heidereuterweg, der bis vor kurzem hier entlang führte, ist bereits abgetragen. Landschaftsarchitekt Angus Forbes vom Büro Schrickel + Partner erläuterte, was stattdessen geplant ist: Vor jedem Gebäude soll eine Freifläche angelegt werden, immer mit anderen Pflastersorten und Spielelementen. Vor dem Schulhaus zum Beispiel ist ein Podest mit Zuschauerbänken geplant, auch eine Malwand soll es geben. An mehreren Stellen sind Sitzbalken, -blöcke und Rundholzbänke vorgesehen. Findlinge und Pfähle sollen aufgestellt und von den Kindern bemalt werden. Einige Ausschussmitglieder wünschten sich mehr heimische Pflanzenarten statt Bambus und Mahonien, andere fanden den Entwurf zu bunt und überladen. „Es soll etwas Frisches werden und kein Altenheim“, sagte Ortsvorsteherin Irmgard Richard (SPD) dazu.

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