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Gute Wahlbeteiligung im Wahllokal im Steinweg in Kleinmachnow.

© Manfred Thomas

Kommunalwahl in Potsdam-Mittelmark: CDU bleibt stärkste Kraft im Kreistag

Grüne und AfD gewinnen an Zustimmung, die Christdemokraten halten jedoch ihre Position als größte Fraktion im mittelmärkischen Kreistag. Gab es einen Promi-Faktor?

Von
  • Sarah Stoffers
  • Eva Schmid

Es sind die Namen bekannter Kommunalpolitiker, die bei der Wahl zum mittelmärkischen Kreistag ziehen. So zog die CDU unter anderem mit Bürgermeistern wie Manuela Saß aus Werder (Havel), Reinhard Mirbach aus Michendorf sowie den Bürgermeistern aus Treuenbrietzen und Groß Kreutz in den Wahlkampf.

Und hatte damit offensichtlich Erfolg – auch wenn die Bürgermeister ihre Mandate sehr wahrscheinlich gar nicht annehmen werden. Die Konservativen schafften es erneut, wenn auch nur knapp, die SPD zu überholen und mit 20,5 Prozent (Stand 1:28 Uhr) stärkste Kraft zu werden.

Dicht auf den Fersen der Konservativen war die SPD, sie kam insgesamt auf 19,2 Prozent der Stimmen. Ihr Spitzenkandidat, Günther Baaske, erhielt im Wahlkreis 5 die meisten Stimmen für einen Kandidaten im gesamten Landkreis. Für Baaske, ein Urgestein der Landes- und Kreistagspolitik, stimmten 8327 Wähler und somit mehr als jeder Zweite im Wahlkreis 5.

Grüne drittstärkste Kraft

Gewinner des Wahlabends sind wie auch schon bei der Europawahl in der Mittelmark die Grünen und die AfD. Sie konnten deutlich aufholen, während SPD und CDU Verluste einfuhren. Die Grünen im Kreis sind drittstärkste Kraft und kommen auf 16 Prozent und erhalten nach vorläufigem Stand vier weitere und damit insgesamt neun Sitze. Noch mehr konnte die AfD gewinnen: Statt der bisherigen drei Vertreter wird sie jetzt sieben Abgeordnete im Kreis stellen. Ex-AfDler Steffen Königer, der als parteiloser Einzelkandidat antrat, hat den Sprung ins mittelmärkische Parlament nicht geschafft. Insgesamt stimmten für die AfD 11,8 Prozent der Wähler. Die Linke kam auf 11,2 Prozent, BVB/Freie Wähler auf 7,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,7 Prozent, höher als bei der Wahl im Jahr 2014 (52,5 Prozent). So wie damals zeigen sich erneut deutliche Unterschiede zwischen den Wahlkreisen.

Wahlkreis 1

So sind in Kleinmachnow und Teltow, die zum Wahlkreis 1 gehören, die Grünen mit 23,14 Prozent an der Spitze. Sie konnten um sieben Prozentpunkte im Vergleich zu 2014 zulegen. Damals kamen sie noch auf den dritten Platz. Kurz dahinter mit 21,3 Prozent wird die SPD zweitstärkste Kraft, die übrigens mit Landrat Wolfgang Blasig als Spitzenkandidat ins Rennen ging. Die CDU kommt auf 16,3 Prozent, die Linken auf 10 Prozent. Die AfD fuhr mit 9,7 Prozent in diesem Wahlkreis ihr schlechtestes Ergebnis ein.

Wahlkreis 2

Im Wahlkreis 2, zu dem Beelitz, Michendorf, Nuthetal und Stahnsdorf gehören, lieferten sich bis zum Schluss die Grünen mit der CDU ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Parteien lagen um die 18,5 Prozent. Dass die Grünen der CDU, die 2014 im WK 2 noch 28 Prozent holte, den Rang ablaufen könnte, überrascht und zeigt, wie sich die von Zuzug geprägte Region verändert. Mit 1918 Stimmen konnte die Beelitzer Stadtpolitikerin Elke Seidel für die Grünen die meisten Stimmen im Kreis auf sich vereinen. Die SPD kommt auf 15 Prozent, im Vergleich zu 2014 verlor sie acht Prozentpunkte. Stark ist auch die AfD mit 13,3 Prozent, sie holte schon 2014 in diesem Wahlkreis die meisten Stimmen.

Wahlkreis 3

Im Wahlkreis 3 mit den Kommunen Schwielowsee, Seddiner See und Werder (Havel) ist die CDU schon fast traditionell Gewinner. Dieses Mal mit 27 Prozent. Spitzenkandidat Werner Große, bisheriger Kreistagsvorsitzender und ehemaliger Bürgermeister von Werder, konnte 4121 Stimmen für sich gewinnen, Werders Bürgermeisterin Saß 3159 Stimmen. Zweitstärkste Kraft sind die Grünen mit 15 Prozent. Die SPD verlor fast sechs Prozentpunkte und holte 13,53 Prozent. Die Linke kam auf 13,2 Prozent. Mehr als verdoppelt haben sich die Prozentpunkte der AfD auf jetzt 12 Prozent. Mit 10,4 Prozent haben auch die BVB/Freie Wähler zugelegt – dank Roland Büchner, dem Ortsvorsteher von Ferch.

Wahlkreis 4

Im Wahlkreis 4, zu dem Beetzsee, Groß Kreutz (Havel), Kloster Lehnin, Wusterwitz und Ziesar gehören, hat die CDU mit 24,5 Prozent die meisten Stimmen geholt. Die SPD erhielt 17,8 Prozent, die AfD 15,1 – ihr bestes Ergebnis in allen Wahlkreisen. Die Linke kam auf 11,3 Prozent, die Grünen auf mit 8,1 Prozent. Erfolgreich waren dort auch die Interessengemeinschaft Havel mit 4,7 Prozent.

Wahlkreis 5

Deutlicher Sieger im Wahlkreis 5, zu dem Bad Belzig, Brück, Niemegk, Treuenbrietzen und Wiesenburg/Mark gehören, ist mit 28,6 Prozent die SPD Gewinner. Der Wahlkreis 5 ist traditionell Hochburg der Sozialdemokraten. Ihr Zugpferd: Günther Baaske, der in der Region tief verwurzelt ist und zeigte, dass er sich trotz Landtagsmandat auch im Kreistag einbringen kann. Die CDU kam im WK 5 auf 16,8 Prozent. Grüne und AfD lieferten sich mit rund 11,5 Prozent bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf Rennen um den dritten Platz.

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