Potsdam-Mittelmark: CDU will mehr Pflegeeltern im Landkreis

Potsdam-Mittelmark - Die CDU-Kreistagsfraktion will Verbesserungen bei der Betreuung von Pflegekindern erreichen. Dazu will sie einen Antrag in die nächste Kreistagssitzung einbringen, der die Verwaltung beauftragt, deutlich mehr Kinder zur Pflege in Familien unterzubringen als in Heimen.

„Von den im Landkreis in Vollzeitpflege befindlichen Kindern werden zur Zeit nur 38 Prozent in Familien betreut. Das ist der schlechteste Wert in Brandenburg,“, so Fraktionschef Rudolf Werner. Bundesweit seien es 56 Prozent. Im Landkreis Dahme-Spreewald seien es sogar 75 Prozent. Dieser Wert soll nach Willen der CDU bis 2011 auch in Potsdam-Mittelmark erreicht werden. „Wir wehren uns energisch gegen Auffassungen aus dem Jugendamt, dass die Unterbringung von Kindern in Heimen pädagogisch besser wäre als das Leben in einer Familie. Solche Auffassungen erklären vielleicht den hohen Anteil an Heimunterbringung, werden von uns aber in keiner Weise hingenommen“, so Werner. Die CDU fordert daher auch Unterstützung bei der Qualifizierung geeigneter Pflegeeltern.

Familien, die bereit sind und sich in der Lage sehen, pflegebedürftige Kinder bei sich aufzunehmen, werden von der CDU-Fraktion gebeten, mit der Kreisverwaltung Kontakt aufzunehmen.

Die Thematik von Pflegekindern und -eltern hat in den vergangenen Wochen im Landkreis zu intensiven Diskussionen geführt, nachdem Stahnsdorfer Pflegeeltern Mitarbeitern des mittelmärkischen Jugendamtes Amtsmissbrauch vorgeworfen haben. In dem konkreten Fall wurden zwei Pflegekinder rechtswidrig aus der Familie herausgenommen und mussten per Gerichtsbeschluss den Pflegeeltern zurückgegeben werden. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiter des Landratsamtes. pek