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Potsdam-Mittelmark: Chance für Lärmschutz an A10 steigt

Ministerium startet erneute Ausschreibung

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Michendorf - Das Ausschreibungsverfahren für sogenannte „solare Lärmschutzwände“ an der A10 geht in eine neue Runde. Nachdem die erste Ausschreibung an der politischen Diskussion um das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gescheitert war, startet das Land Brandenburg nun gemeinsam mit der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) einen zweiten Versuch. Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) gab dafür am Montag den Startschuss. „Der Ausbau der A 10 zu einer achtstreifigen Autobahn auf dem am höchsten verkehrsbelasteten Autobahnabschnitt im Land Brandenburg hat für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg eine große Bedeutung“, sagte Schneider. Verkehr erzeuge Lärm, daher sei es besonders wichtig, dass die Anwohner einen hohen Lärmschutz erhielten. Die Idee, ihn mit der Erzeugung von Solarenergie zu verbinden, sei ein bisher einzigartiges innovatives Projekt, welches sie unbedingt verwirklichen wolle.

Vor der erneuten Ausschreibung waren daher die Rahmenbedingungen überarbeitet und deutlich verbessert worden. Somit wachse nun die Chance, dass sich im zweiten Ausschreibungsverfahren wie gewünscht ein Investor für Bau und Betrieb der Anlage findet, so Andree Halpap von der  Initiative „AG Lärmschutz-Jetzt“. „Nach der Zusage zum Einbau des sogenannten Flüsterasphalts sind die Lärmschutzwände der zweite wichtige Baustein für einen optimierten Lärmschutz an der A10“, sagte Halpap.

Seit nunmehr über fünf Jahren setzt sich die „AG Lärmschutz-Jetzt“ für einen besseren Lärmschutz beim achtstreifigen Ausbau der A10 zwischen den Autobahndreiecken Nuthetal und Potsdam ein. Ein erster Erfolg für einen optimierten Lärmschutz in Michendorf konnte die Initiative im Jahr 2010 mit der Zusage des Bundes zum Einbau eines lärmmindernden Asphalts – den sogenannten Flüsterasphalt – im Ausbaubereich innerhalb der Gemeinde Michendorf erreichen.

Um die Lärmschutzsituation insbesondere im Nahbereich der Autobahn weiter zu verbessern, stellte die Initiative anschließend ein Konzept für die Verbindung von Lärmschutzwänden mit Photovoltaikelementen vor. Mittlerweile ist diese Vision als „solarer Lärmschutz“ über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekannt und das Michendorfer Projekt ein Leuchtturmprojekt des Bundesverkehrsministeriums.

Unter anderem wegen der Veränderungen der Förderbedingungen nach EEG war das in 2013 begonnene Vergabeverfahren zunächst ergebnislos abgebrochen worden. Unter Einsatz von Landesmitteln soll die Idee nun als Modellprojekt fortgeführt werden. Bieter können nun ihre verbindlichen Angebote in einem EU-weiten Offenen Verfahren direkt einreichen. Der Lärmschutz soll im Rahmen des 2016 beginnenden Ausbaus der A10 Zug um Zug realisiert werden. sos

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