Potsdam-Mittelmark: Chipsystem hat sich bewährt
Mittelmärker sind Meister bei der Müllvermeidung / Weitere Ideen zur Abfalltrennung
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Mittelmärker sind Meister bei der Müllvermeidung / Weitere Ideen zur Abfalltrennung Potsdam-Mittelmark - Die Entsorgung des mittelmärkischen Hausmülls mit dem Chipsystem hat sich bewährt. Diese Einschätzung traf Kreisumweltamtsleiter Wolfgang Lorenz jüngst bei der Vorstellung des Abfallwirtschaftskonzeptes. Seit Januar 2003 wird im Landkreis durch spezielle Chips an den Mülltonnen der tatsächliche Entsorgungsbedarf der einzelnen Haushalte und Gewerbetreibenden ermittelt und konkret abgerechnet. Schon 2003 verzeichnete der Landkreis mit 111 Kilogramm Hausmüll pro Einwohner das geringste Aufkommen an Hausmüll im Land Brandenburg. Dort beträgt der Durchschnitt 143 Kilogramm. Da gleichzeitig die erfassten Wertstoffe angestiegen sind, spreche diese Tendenz dafür, dass zunehmend Müll getrennt werde, sagte Lorenz. Auch die Zahl der illegalen Müllablagerungen habe sich durch die Einführung des Chipsystems nicht außergewöhnlich erhöht, heißt es im vorgelegten Konzept. Insgesamt sei sogar eine Halbierung des illegal entsorgten Mülls im Vergleich zum Jahr 2000 zu verzeichnen. Noch nicht vollständig gelöst ist indes das Rätsel der sogenannten Null-Leerungen. Eine Analyse ergab, dass im Jahr 2004 etwa 2000 Haushalte, Gewerbetreibende und Nutzer saisonaler Grundstücke ihren Restmüllbehälter nicht ein einziges Mal zur Leerung bereitgestellt haben. „In einigen Fällen wurde uns tatsächlich glaubhaft nachgewiesen, dass der Restmüll auf andere Weise legal entsorgt wurde“, berichtete Lorenz. Dennoch wird bereits daran gedacht, künftig wenigstens eine jährliche Entleerung der Restmülltonne zur Pflicht zu machen. Trotz der bisher erreichten sehr guten Ergebnisse sieht der Umweltamtsleiter noch weitere Reserven zur Abfalltrennung. So wurde Anfang 2005 die Biotonne als freiwillige Option für den gesamten Landkreis eingeführt. Damit könnten noch mehr organische Abfälle gesondert verwertet und müssten nicht mit den Restabfällen beseitigt werden, heißt es im Konzept. Mit gezielter Kundenakquise und Öffentlichkeitsarbeit soll nun für eine verstärkte Einführung der Biotonnen in Hochhausgebieten und neuen Wohnparks geworben werden. Pilotprojekte hätten gezeigt, dass damit auch die Mieter finanziell entlastet werden könnten. Nachgedacht wird auch über eine spezielle Entsorgung von Holz, das zur Zeit 32 Prozent des Sperrmülls ausmacht. Die Verwertung von Altholz koste im Vergleich zur Entsorgung des gesamten Sperrmülls jedoch weniger. Nun sei zu prüfen, ob es günstiger sei, das Sperrholz extra abzuholen oder es später aus dem gemischten Sperrmüll auszusortieren, kündigte Lorenz an. H. Ludwig
H. Ludwig
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