Potsdam-Mittelmark: Dächer in sonniger Lage gesucht Bürgersolar-Gesellschaft vor der Gründung
Michendorf - Die Initiatoren einer Bürgersolaranlage in Michendorf gehen jetzt gezielt auf die Suche nach Dächern mit Sonnenlage. Ein möglicher Standort seien die Gebäude des Norberthauses in der Langerwischer Straße.
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Michendorf - Die Initiatoren einer Bürgersolaranlage in Michendorf gehen jetzt gezielt auf die Suche nach Dächern mit Sonnenlage. Ein möglicher Standort seien die Gebäude des Norberthauses in der Langerwischer Straße. Geprüft werden zurzeit aber auch Feuerwehr, Schule und Kita in Wildenbruch. Man wolle möglichst bald mit einem „eindrucksvollen und werbewirksamen Demonstrationsobjekt beginnen“, erklärte Organisator Diedrich Möhlmann nach dem jüngsten Treffen der Initiativgruppe.
Wie berichtet haben sich Michendorfer Einwohner die Gründung einer Bürgersolar-Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben. Der Kreis potenzieller Kleinanleger sei mittlerweile auf 15 angewachsen, die Gründung einer GbR oder einer Genossenschaft soll in den kommenden Tagen vollzogen werden, so Möhlmann. Die Initiatoren haben jetzt auch eine eigene Internetseite (www.buergersolar-michendorf.de) eingerichtet, auf denen ein Mitgliedsantrag heruntergeladen werden kann und über die nächsten Treffen informiert werden soll.
Die Gemeinde Michendorf hatte schon vorab ihre Bereitschaft erklärt, einer Bürgersolar-Gesellschaft geeignete kommunale Dächer gegen Pacht zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung sei allerdings, dass diese dann alle potenziellen Solarkraft-Standorte als Paket übernimmt, um so Verwaltungsaufwand zu sparen, wie Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) auf einer ersten Sitzung der Interessengruppe erklärt hatte. Im Gemeindegebiet gibt es laut aktuellen Zählungen des Landkreises insgesamt 43 Solaranlagen, die pro Jahr 410 Megawatt Strom erzeugen. Allerdings sind die in privater Hand. Spitzenreiter im Landkreis ist die Stadt Bad Belzig mit 109 Anlagen, dicht gefolgt vom Amt Brück mit 108.
Seitens der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming wird den Kommunen empfohlen, ihre Dächer für Solaranlagen zur Verfügung zu stellen. Die Körperschaft, zu der die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming gehören, lässt zurzeit ein regionales Energiekonzept für die nächsten acht Jahre erstellen. Darin geht es neben der Solarenergie aber vor allem um Windkraft. „Die Gemeinden müssen sich darüber klar werden: Was wollen sie und was können sie“, so der Leiter der regionalen Planungsstelle Harald Knauer. Durch die Zusammenarbeit mit Energieinvestoren könnten Städte, Ämter und Gemeinden dann auch eigene Interessen geltend machen, zum Beispiel konstante oder sogar verbilligte Strompreise. Sogar eine finanzielle Beteiligung an den Windrädern, die in der Region auch auf Kritik stoßen, sei in Form von Genossenschaften möglich. Thomas Lähns
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