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Bürgermeistertest. Elf Sehenswürdigkeiten im Ort haben jetzt den QR-Code.

© hkx

Sehenswürdigkeiten in Kleinmachnow: Das Denkmal im Smartphone

Kleinmachnow markiert Sehenswürdigkeiten mit QR-Codes und beteiligt sich an Netzreisefüher

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Kleinmachnow - Bürgermeister Michael Grubert (SPD) hält sein Smartphone an ein weißes Schildchen am Eingang des Landarbeiterhauses in Kleinmachnow. Die schwarze Zeichenkette darauf wird eingescannt und schwupp, auf dem Display erscheinen Fotos und nähere Angaben zur Geschichte dieses Baudenkmals. Wer möchte, kann auf einer Karte und der Internetseite world-qr.com nach weiteren Sehenswürdigkeiten in der Gegend und in Deutschland suchen.

Das Ganze nennt sich „Reiseführer für die Hosentasche“ und wurde von der Denkende Portale GmbH (DP) aus Plauen erfunden. Ihre Idee hat die kleine Netzschmiede erstmals vor einem Jahr bei der Tourismusmesse ITB in Berlin vorgestellt: Kommunen markieren ihre Sehenswürdigkeiten und Denkmale mit einem sogenannten QR-Code. Mit einer Smartphone-App erreicht man beim Scannen der kleinen Hieroglyphe eine Internetseite mit näheren Angaben zu dem Denkmal, erklärt DP-Geschäftsführer Robert Hossenfelder.

Kleinmachnows Bürgermeister Grubert schilderte gestern bei einem Pressetermin, wie die DP-Leute nach der ITB 2014 auf ihn zugekommen seien und ein Angebot unterbreiteten, dass er kaum ausschlagen konnte. Jedes QR-Schildchen aus Blech bekommt die Gemeinde für 60 Euro, Ersatz kostet 20 Euro. Für diese Einmalausgabe können die Angaben zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten auf die Webseite world-qr.com gestellt und wenn nötig aktualisiert werden. Laut Grubert ein besonders interessanter Service: Während ein Reiseführer in Buchform nach einigen Jahren veraltet ist, könnten im Netz Angaben wie zum Beispiel die Öffnungszeiten von Museen ständig aktualisiert und ergänzt werden. Grubert ist sich sicher, dass auch Teltow und Stahnsdorf und andere Gemeinden der Region sich dem virtuellen Reiseführer bald anschließen werden. Kommunen wie Potsdam, Brandenburg (Havel) und Falkensee sind schon mit qr-world vernetzt.

Das Ziel des sächsischen IT-Entwicklers: ein „Travelbook“ für alle touristisch relevanten Orte der Welt. „Unser Anspruch ist es, Sehenswürdigkeiten und touristisch attraktive Ziele genauso miteinander zu vernetzen, wie beispielsweise Facebook Menschen verbindet“, so DP-Co-Geschäftsführer Bernd Schilbach. Inzwischen seien schon etwa 600 Städte und Regionen mit insgesamt 15 000 Sehenswürdigkeiten im virtuellen Reiseführer verzeichnet.

Aus Kleinmachnow wurden bislang elf Sehenswürdigkeiten – von der Bäkemühle bis zum Panzerdenkmal – mit den markanten Zeichenketten ausstaffiert. Weitere Plätze sind in Planung und das Rathaus möchte auch den Eigentümern denkmalgeschützter Villen im Ort anbieten, sich an dem Service für netzaffine Reisende zu beteiligen.

Zwar sei Kleinmachnow kein ausgesprochenes Reiseziel, sagte Rathaussprecherin Martina Bellack. Ausflügler und Radfahrer würden den Ort aber durchaus frequentieren und die Bedeutung denkwürdiger Orte nicht ohne Weiteres erkennen. Der QR-Code sei nun der Schlüssel zu weiteren Fakten. „Damit können sich Besucher im ganzen Ort auch dann gut orientieren, wenn gerade kein Prospektmaterial greifbar ist.“ Der Service sei ohne großen Aufwand zu realisieren gewesen.

Die Firma DP will das Angebot jetzt sukzessive mit Reiserouten, Spielplätzen und Übernachtungsmöglichkeiten ergänzen. Henry Klix

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