Von Thomas Lähns: Das Poltern hat ein Ende
Langerwischer Straße des Friedens nach 20-monatiger Sanierung freigegeben
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Michendorf - Der Verkehr rollt, als wäre nichts gewesen. Nach über 20 Monaten Bauzeit ist die Straße des Friedens in Langerwisch wieder durchgängig befahrbar. Freigegeben wurde die Strecke bereits Mitte Mai, gestern nun wurde der knapp zwei Kilometer lange Abschnitt der Landesstraße 77 offiziell eingeweiht. Für die Initiatoren ist die Sanierung ein Erfolg, auch wenn Gewerbetreibende während der Bauzeit immer wieder über Kundeneinbußen geklagt hatten. Denn bis zuletzt hatte gerade der Schwerlastverkehr auf der holprigen Straße für starke Erschütterungen gesorgt.
Anlieger Jürgen Brandt schilderte, wie an seinem Haus aus dem Jahre 1930 immer tiefere Risse entstanden waren. „Andere Häuser sind sogar abgesackt“, erinnerte er sich. Die Langerwischer hatten seit Mitte der 1990er Jahre für den Ausbau gekämpft, berichtete Ortsvorsteher Wolfgang Kroll (UWG). Sie erreichten letztendlich, dass der Ausbau vorgezogen wird – ursprünglich war er erst für die Zeit nach 2010 geplant.
Unter heutigen Bedingungen hätte man die 2,7 Millionen Euro Baukosten weitaus schwieriger zusammenbekommen, räumte die Langerwischer Landtagsabgeordnete Susanne Melior (SPD) ein. „Jetzt können wir endlich einen Haken hinter die Sache machen“, sagte sie. Für die Baufirma Eurovia gab es indes Lob: Immer seien die Verantwortlichen erreichbar gewesen und hätten Anregungen der Bürger aufgenommen.
Auch Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) sprach in Anbetracht der Vorlaufzeit von einer „schweren Geburt“. „Aber das Land und die Kommune haben auch alle Fördertöpfe angezapft“, so Jung. Die Gemeinde hat für 220 000 Euro unter anderem die Gehwege ausgebaut. Gemeinsam mit Landes-Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) – wegen des umstrittenen A 10-Ausbaus ist er mittlerweile Dauergast in Michendorf – gab Jung die Strecke frei. „Straßenbau kostet Geld, ist aber wichtig – und die L77 ist besonders stark belastet“, so der Minister. Zudem hätten Erfahrungen gezeigt: Wenn die Straße erst einmal hergerichtet ist, fangen auch die Anwohner an, ihre Häuser zu sanieren. Wie Jürgen Brandt: Der Langerwischer hat seine Fassade bereits mit dem Baustart an der Straße des Friedens vor zwei Jahren erneuern lassen – inklusive Wärmedämmung und Lärmschutzfenstern.
Denn der Verkehr wird zunehmen auf der L 77 Noch in diesem Monat soll die Strecke zur Umleitung werden, denn ab jetzt wird die Peter-Huchel-Chaussee zwischen der Langerwisch und der B 2 nördlich von Wilhelmshorst ausgebaut. Die innerörtlichen Umleitungen werden ab der kommenden Woche hergerichtet. Zum ersten Spatenstich an der Huchelchaussee soll dann zwischen dem Eichenweg und der Straße An der Bahn in Wilhelmshorst angesetzt werden. Verantwortlich für den Ausbau der knapp vier Kilometer langen Strecke ist der Kreisstraßenbetrieb. Aber 1,5 Millionen von den 2,3 Millionen Euro Baukosten kommen ebenfalls vom Land. Fertig sein soll die Straße Ende 2011. Danach, so hoffen die Langerwischer, wird auch der letzte noch unsanierte Teil der Straße des Friedens bis zum östlichen Ortsausgang ausgebaut.
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