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Potsdam-Mittelmark: Datum 1247 „ keine Fälschung“

Historikerstreit über Beelitzer Wundeblutlegende

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Historikerstreit über Beelitzer Wundeblutlegende Beelitz – In der Diskussion um die Beelitzer Wunderblutlegende hat sich jetzt auch Dr. Lutz Partenheimer vom Historischen Institut der Universität Potsdam zu Wort gemeldet. Er widersprach jüngsten Thesen, dass es sich bei dem Datum 1247 auf der Urkunde über das Wunderblut um eine Fälschung handele. Mit dieser Erkenntnis war der Berliner Historiker Dieter Hoffmann-Axthelm zur Eröffnung einer Ausstellung in der Beelitzer Wunderblutkapelle an die Öffentlichkeit getreten. Zur Begründung hatte er angeführt, dass sich solche Hostienwunderlegenden zu dieser Zeit noch gar nicht gebildet hätten (PNN berichteten). Partenheimer indes geht davon aus, dass die Jahreszahl „sicher nicht gefälscht“ ist, wie er gegenüber den PNN erklärte. Bei der Urkunde von 1247 handle es sich um ein Schriftstück des Bischofs von Brandenburg, mit dem er sich im Zuge seiner Forschungen zur 1000-Jahr-Feier von Beelitz 1997 intensiv beschäftigt habe, so der Potsdamer Historiker. Eine Vordatierung dieser Urkunde hätte niemandem genutzt. Richtig sei aber, dass darin nicht von einem Hostienwunder gesprochen werde. Der Brandenburger Bischof habe 1247 lediglich erklärt, dass sich kürzlich in Beelitz ein „Wunder des Glaubens“ ereignet hätte, das aber nicht weiter erklärt wird. „Das Hostienwunder wurde wahrscheinlich erst später damit in Zusammenhang gebracht“, erklärte der Experte für die Geschichte des Mittelalters. Die Beelitzer Wunderblutkapelle wurde 1370 errichtet und gilt als älteste märkische Wallfahrtsstätte. ldg

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