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Potsdam-Mittelmark: Demo der Musikschullehrer

Proteste zur nächsten Kreistagssitzung angekündigt / Auch VHS will mehr Geld

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Potsdam-Mittelmark - Es ist die größte Musikschule des Landes Brandenburgs: Die 150 Musikpädagogen der Kreismusikschule „Engelbert Humperdinck“ unterrichten 3900 Schüler, die meisten Kinder und Jugendliche. Dass man noch so erfolgreich arbeiten könne, sei angesichts der miesen Arbeitsbedingungen nur dem Enthusiasmus und Verantwortungsbewusstsein der Lehrer zu verdanken, heißt es in einem Schreiben der Lehrervertretung an den mittelmärkischen Kreistag. Am Donnerstag wollen Mitarbeiter zur Kreistagssitzung in Bad Belzig demonstrieren.

Die soziale Situation der Lehrkräfte stehe im Kontrast zur Bedeutung und den Leistungen der Einrichtung, wie es in dem Schreiben weiter heißt. Nur noch 20 Mitarbeiter seien festangestellt, sie würden 14 Prozent unter dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt. „Am dramatischsten stellt sich die Situation der Honorarkräfte dar“, wie es weiter heißt, es drohe „Altersarmut“. Sie würden noch weit unter dem Niveau der angestellten Lehrer bezahlt, zudem auf Basis von Jahresverträgen. Die Honorarkräfte hätten auch keine Ansprüche in Ferien- oder Krankheitszeiten.

Währenddessen liege der Kreiszuschuss unter Ausnutzung einer Gesetzeslücke unter den 40 Prozent, die im Musikschulgesetz vorgeschrieben sind. Das, so meint die Lehrervertretung, sollte dringend geändert werden. In dem Schreiben wird eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, die Schaffung von wenigstens 20 neuen Vollzeitstellen und eine deutliche Honorarerhöhung gefordert (PNN berichteten). Aus dem Landratsamt kommt zwar Verständnis, es wird aber betont, dass solche Entscheidungen nur vom Kreistag getroffen werden können. Dem soll am Donnerstag eine Unterschriftenliste der Musikschule übergeben werden.

Ganz ähnliche Forderungen wie dort erheben Mitarbeiter der Kreisvolkshochschule, die zeitgleich an den Kreistag geschrieben haben. Kreismusikschule und Kreisvolkshochschule sind in einer gemeinsamen Kreis-GmbH organisiert. Auch aus der Volkshochschule wird gefordert, den Finanzierungsanteil des Landkreises anzupassen. In anderen Kreisen würde er im Schnitt bei 41 Prozent liegen, in der Mittelmark bei 32. hkx

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