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Beteiligte des Zeitensprünge-Projektes zogen gestern während der Ausstellungsvorbereitungen für die Fotografin die FDJ-Hemden nochmal an.

© kau

Potsdam-Mittelmark: Den Fahnenappell nachgestellt

Schüler forschten zur Bergholz-Rehbrücker Schulgeschichte seit 1945

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Nuthetal - Bereits das zweite Jahr sind 13 Kinder und Jugendliche von Jugendparlament und Jugendklub „Brücke e.V.“ am Programm Zeitensprünge der „Stiftung Demokratische Jugend“ beteiligt. Sie haben zur Rehbrücker Schulgeschichte geforscht. „Historisches, Vergnügliches und Bewegendes aus 60 Jahren Schulgeschichte“ wurde zusammengetragen, erklärt Nuthetals Jugendkoordinatorin Jana Köstel. Das Gelöbnis zur Aufnahme als Jungpionier hat das Zeitensprünge-Team aufgegriffen und einen kleinen Fahnenappell in originalen Pionier- und FDJ-Blusen vor der Kamera nachgestellt. Katrin Liefeld spielte die Pionierleiterin. Vor 20 Jahren war sie selbst Schülerin in Bergholz-Rehbrücke. Aline Hohenschon vom Nuthetaler Jugendparlament meint: „Es war für alle eine Herausforderung sich mit der Materie und der Zeit auseinanderzusetzen“.

Die Backsteinschule in der Bergholzer Schlüterstraße gehört zum denkmalgeschützten Ensemble mit Kirche und Dorfkrug. Sie war Zentrum des Dorfes – und soll es als Mehrgenerationenhaus wieder werden. Seit 1998 ist der Brücke-Verein hier zu Hause. Im vorigen Jahr hatte eine Projektgruppe die Schulgeschichte zwischen 1894 bis 1939 erforscht, jetzt konnte die Entwicklung nach 1945 nach authentischen Berichten erfasst werden.

Zwanzig Interviews wurden geführt. Namen aus alten Klassenlisten wurden in Telefonbüchern gesucht, Kontakte geknüpft. Nachkriegszeit, Gründung der DDR und Mauerfall spielen eine Rolle. So gelang ein Gespräch mit der Bergholz-Rehbrücker Ortsvorsteherin Annerose Hamisch-Fischer, die bis zur Wende Schuldirektorin war. Der Journalist Tim Jaeger, 1989 Mitbegründer der Unabhängigen Bürgerinitiative, kommt ebenso zu Wort wie Lehrer Alfred Bertz, der in den 50ern die Geschicke der Schule lenkte.

Am Samstag stellen die Kinder ihre Ergebnisse von 10 bis 18 Uhr beim Jugendgeschichtstag in den Bahnhofspassagen Potsdam vor. Die Projektmesse mit mehr als 300 Jugendlichen aus 48 Brandenburger und Berliner Projekten wird von einem Bühnenprogramm begleitet. Neben Auszügen aus den Interviews informiert die Nuthetaler Ausstellung über die Schulgeschichte und die drei Schulstandorte. Sport wurde nach dem Krieg im Saal des Dorfkruges gegeben, 1949 wurde die achte Klasse in Potsdam unterrichtet. 1969 kam der Neubau im Andersenweg. In den 90ern mussten Klassen aus Platzmangel nach Saarmund ausgelagert, später in Containern unterrichtet werden.

Wer die morgige Präsentation nicht besuchen kann, hat eine zweite Chance. Während des 2. Adventsmarktes am Bergholzer Dorfanger wird die Schau am 6. Dezember von 14 bis 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus, Schlüterstraße 46, zu sehen sein. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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