Potsdam-Mittelmark: Den Vereinen die Augen geöffnet
Subventionen in Schwielowsee betragen jährlich 290000 Euro / Debatte über gerechte Förderkriterien
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Subventionen in Schwielowsee betragen jährlich 290000 Euro / Debatte über gerechte Förderkriterien Schwielowsee - Die Vereinsförderung in Schwielowsee ist auf dem Prüfstand. Im Hauptausschuss wurde am Mittwoch eine Liste vorgelegt, wie die 54 Vereine bezuschusst werden – durch Geld, Mieten und Bewirtschaftungskosten. Die Subventionen summieren sich auf 290000 Euro, hat die Verwaltung errechnet. Von der Zahl zeigten sich die Ausschussmitglieder durchweg überrascht. „Mit der Liste wird all jenen die Augen geöffnet, die meinen, sie bekommen zu wenig Geld“, sagte Capuths Ortsbürgermeister Holger Teichmann (FDP). Horst Geßwein (BBS) aus Geltow hofft, dass man jetzt zu einer Gleichbehandlung der Vereine kommen kann. Die Unterschiede sind in der Tat groß. Spitzenreiter sind die Sportvereine von Caputh, Geltow und Ferch, die mit 400, 275 und 140 Mitgliedern allerdings auch die größten Vereine des Gemeindetrios sind. Während zum Beispiel dem Caputher SV jährlich 4500 Euro als Geldmittel zugeschossen werden, beträgt die wirkliche Förderung durch das kostenlose Sportvereinshaus und die Platzpflege satte 38000 Euro. Geltow kommt auf einen Betrag von 30000 Euro, wobei die Miete die Kegelbahn bereits die Hälfte verschlingt. Den SV Ferch lässt sich die Gemeinde 21000 Euro kosten. 24 der 54 Vereine werden nicht bezuschusst. Mit 150 Euro ist der Kochclub Caputh (10 Mitglieder) Schlusslicht unter denen, die Mittel bekommen. Der Bürgerclub Wildpark West kommt mit 10 Mitgliedern – überwiegend durch die Kosten des Bürgerhauses Am Birkengrund – auf eine Subvention von 18600 Euro. Der Anglerverein Wildpark West mit 103 Mitgliedern bekommt nichts. Der Finanzausschuss will sich jetzt mit den Ortsbürgermeistern zusammensetzen, um Kriterien für eine gerechte Förderung zu erstellen. Besonders für die drei Sportvereine wird dabei eine andere Handhabe angestrebt. Im Ausschuss wurde schon vor einigen Wochen angeregt, den Sportlern ein festes Budget zu geben, dass etwas geringer als die jetzt errechnete Subvention ausfallen soll. Die derzeit „unsichtbaren“ Zuschüsse, besonders die Betriebskosten, sollen dann verrechnet werden. Das sparsame Wirtschaften werde so gefördert, meint Roland Büchner (BBS), Parlamentschef und Präsident des SV Ferch. „Zudem haben die Sportvereine ja auch Einnahmemöglichkeiten durch Sponsoren und Mitgliedsbeiträge“, meint er. Andererseits fürchtet Büchner auch, dass die Ortsbeiräte durch starre Förderkriterien in ihrer Entscheidungsfreiheit beschnitten werden. „Welcher Verein wie viele Mittel bekommt, ist doch das einzige, was die Ortsbeiräte zu entscheiden haben“, sagte Büchner im Hauptausschuss. Die Mehrheit des Ausschusses sprach sich dennoch für die Entwicklung eines Kriterienkatalogs aus, der aber lediglich als Leitlinie verstanden werden sollte, wie Kämmerin Ute Neumann betonte. Henry Klix
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