Potsdam-Mittelmark: Depotausbau ausgebremst
Neue Räume für Jugendfeuerwehr in Wilhelmshorst
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Michendorf - Man hatte es sich so einfach vorgestellt: In wenigen Wochen wollte die Freiwillige Feuerwehr Wilhelmshorst das Dach des Gerätehauses für die Jugendwehr ausbauen. Die Erlaubnis bei der Brandschutzbehörde wurde eingeholt, bei der Bauaufsicht angefragt. Von der Gemeinde hatten die Kameraden um 5000 Euro für Baumaterial gebeten, dann hätte man die Ärmel hochgekrempelt. So einfach geht es nicht – befand jetzt der Michendorfer Ordnungsausschuss. „Von der Planung bis zum Antrag muss so etwas gut vorbereitet sein“, mahnte Ausschusschef Peter Pilling (Linke).
Die neue Feuerwehrspitze um Wehrführerin Doreen Weber hat in den vergangenen Monaten viele neue Jugendliche zum Mitmachen gewinnen können. 22 Nachwuchsbrandschützer gibt es mittlerweile, die will man bei der Stange halten. Im 60 Quadratmeter großen Dachgeschoss sind ein Schulungs- und Aufenthaltsraum sowie Umkleidemöglichkeiten und Schränke für die Ausrüstung der Jugendlichen angedacht. Ein Ausbau als Wohnung war bereits zur Depot-Errichtung Mitte der 90er geplant, Giebelgauben und isolierte Dachfenster wurden installiert. Seitdem dient der Raum als Lager. „Da wir die Jugendfeuerwehr in zwei kleinere Schulungsgruppen teilen und das Dachgeschoss nicht durchgängig belegt ist, brauchen wir keinen zweiten Notausgang“, so Doreen Weber. Und da an tragenden Teilen nichts verändert wird, seien Statikberechnungen nicht nötig. Den Materialkosten – die Feuerwehr würde die Baustoffe von einem örtlichen Unternehmen zum Vorzugspreis bekommen – wurde eine Schätzung des Bauamtes gegenübergestellt: 20- bis 30 000 Euro. „Mit Eigenleistungen würde sich die Summe sicher reduzieren lassen“, so Ordnungsamtsleiterin Katleen Liermann, doch 5000 Euro würden nicht reichen. Für die Aufnahme in den Nachtragshaushalt ist es zu spät – der Zusatz-Etat ist beschlossen. Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) will zur nächsten Sitzung einen Grundsatzbeschluss vorbereiten, die Planungskosten sollen danach bereitgestellt werden. „Das wird wieder ein Jahr dauern“, prophezeite Renate Hobeck (UWG) kopfschüttelnd. „Die Leute zeigen Eigeninitiative und wir verhindern es.“ Auch Doreen Weber gab sich enttäuscht. Das Projekt selbst wurde zumindest grundsätzlich befürwortet. Thomas Lähns
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