
© Lipkau-Hübener
KulTOUR: Der besondere Blick aufs Banale
Hobbyfotografin Elke Hübener-Lipkau präsentiert Ausstellung „Elemente“ in Bergholz-Rehbrücke
Stand:
Nuthetal - Ein felsiger Wall im Wasser vor Kreta, eine Parkbank vor einem Fachwerkhaus in Basel. Hagelkörner, die das Grün an einer Hauswand nach unten drücken, nachdem es sich mühsam ans Licht gekämpft hatte: Elke Hübener-Lipkau hat eine ganz eigene Sicht auf Architektur und Landschaft. In ihren Bildern beweist die Hobbyfotografin, dass mit dem Blick auf Banales im Alltag das Besondere erlebt werden kann. Am Wochenende eröffnete sie unter der Schirmherrschaft des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke eine Ausstellung unter dem Titel „Elemente“.
Fotografie, Poesie, gestaltende Künste – all dem hat sich die gebürtige Görlitzerin verschrieben. Die studierte Diplomsoziologin lebte in Berlin und Potsdam und begeistert sich seit 1998 in der 170-Seelen-Gemeinde Fahlhorst für das Leben auf dem Lande. Schon als Kind nahm sie Stift und Pinsel gern zur Hand, „knipste“ erste Motive. „Niemand hat mir prophezeit, dass daraus einmal mehr werden sollte“, so die Künstlerin. Dennoch wurde Ende der 70er das abgedunkelte Bad zum Fotolabor, seit 1984 ist Hübener-Lipkau im „Potsdamforum“ tätig. Im Rahmen ihrer Arbeit in der Ausstellungsorganisation kam sie regelmäßig mit künstlerischen Medien in Kontakt und ließ sie auf sich wirken. Heute stellt sie themenbezogene Fotoserien zusammen, kombiniert, montiert oder verfremdet ihre eigenen Motive.
Hinzu kamen vor fünf Jahren die Malerei und die keramische Gestaltung. Als Mitglied der Brandenburgischen Gesellschaft der Freunde Italiens „Il Ponte“ kam Hübener-Lipkau in auch Kontakt mit Potsdams italienischer Partnerstadt Perugia. Dort beteiligt sie sich seit geraumer Zeit an Fotoausstellungen. Seit 2006 engagiert sie sich im Literaturclub des Hauses der Begegnung in Potsdam und ist seit 2007 Mitglied des Literaturkollegiums Brandenburg. Ihr erster Lyrik-Band „AusZeit – vorübergehend entschlossen“ erschien ebenfalls vor drei Jahren. Darin hat sie eigene Gedichte „kurz entschlossen“ veröffentlicht. Freunde hatten ihr Mut gemacht. „Dann schrieb ich einfach weiter. Ich fand plötzlich neue Themen“, erinnert sich die Künstlerein, die schon als Schülerin in einer Rezitationsgruppe mitgewirkt und dort gedichtet hatte. Ihr Deutschlehrer förderte ihre Liebe zur deutschen Sprache. Kurz vor seinem Tod legte sie ihm dankbar diesen Band in die Hände. Am 28. Februar lädt sie ab 16 Uhr zu einem Teenachmittag in die Ausstellung und liest aus diesem und ihrem zweiten Band „AusSicht – vorübergehend erschlossen“, der 2008 erschienen ist. Die Saarmunder Klarinettistin Mathilde Uhlig begleitet sie.
Es ist eine große künstlerische Palette, mit der Elke Hübener Lipkau aufwarten kann und mit der sie im Rahmen der Ausstellung Auge und Ohr begeistern will. Wie kommt eine solche Vielseitigkeit zustande? Die Künstlerin antwortet mit einem Zitat von Friedrich Rückert: „Nur in seinen Werken kann der Mensch sich selbst bemerken.“ Ute Kaupke
Die Ausstellung in der Galerie EigenArt, Arthur-Scheunert-Alle / Ecke Weerthstraße, ist noch bis zum 1. März samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Ute KaupkeD
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: