Potsdam-Mittelmark: Der „Brandenburger Teller“
Gastronomen im ganzen Land servieren kulinarische Besonderheiten der märkischen Küche
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Gastronomen im ganzen Land servieren kulinarische Besonderheiten der märkischen Küche Von Julia Jester „Aal mit Thymian-Brat-Nudel“ oder „Hechtklößchen in Met-Kapernsahne an Kürbisgemüse“ - so besondere und außergewöhnliche Gerichte haben sich Köche aus ganz Brandenburg ausgedacht und bieten sie in Gasthäusern, Restaurants und Hotels als „Brandenburger Teller“ an. Zum vierten Mal gibt es den „Brandenburger Teller“ unter dem Motto „Frisch von hier und lecker“ in diesem Jahr. Der Slogan verbirgt in sich die einzige Vorgabe: Die Zutaten für die Gerichte müssen aus der Region stammen. Ansonsten sind der Kreativität und Fantasie der märkischen Köche keine Grenzen gesetzt. Bis jetzt ziehen die Initiatoren eine gute Bilanz. Sogar eine Art „Brandenburger Teller“-Tourismus hat sich laut Christian Tänzler vom Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB) entwickelt. Gäste suchten anhand der Broschüre des TMB gezielt Restaurants auf, um den dortigen „Teller“ zu kosten. Hinzu kämen jene, die zufällig auf das landestypische Gericht stoßen, und ebenso gebe es solche, die zwar wegen des Brandenburger Tellers in ein bestimmtes Restaurant gehen, dann aber doch etwas anderes essen. Die Auswahl der „Teller“ ist vielfältig - an 29 verschiedenen Orten gibt es die unterschiedlichsten Kompositionen. Das ganze Spektrum der märkischen Küche wird geboten und dabei oft fantasievoll Traditionelles mit Modernem verbunden. Schwerpunkte liegen aber auf Wild und Fisch. Die Gäste und Touristen sollen nicht nur von der Natur und Kultur, sondern auch von der Qualität der Gastronomie im Lande überzeugt werden. Jedes der teilnehmenden Häuser hat einen „Brandenburger Teller“ für Frühling/Sommer und einen für Herbst/Winter - die Zulieferer bringen nur frische, saisonabhängige Waren, die aus der Region stammen. Selten kommen Ingredienzien hinzu, die nicht aus dem Umkreis kommen - aber Mangos wachsen eben nicht in märkischen Breitengraden und auch einen brandenburgischen Ersatz für echten französischen Cassis gibt es noch nicht. Trotz der steigenden Zahl der Touristen dieses Jahr im August und September und der guten Annahme des „Brandenburger Teller“ fällt es manchen Köchen schwer, sich im Voraus auf ein Gericht festlegen zu müssen. Viele von ihnen haben nämlich wechselnde Tageskarten und dann ein Gericht auf der Karte stehen zu haben, das ein halbes Jahr jeden Tag gekocht werden muss, ist nicht jedermanns Sache. Der TMB hingegen wünscht sich überall eine deutliche Ausweisung des „Brandenburger Tellers“. Die speziell märkische Küche soll dem Gast - wenn möglich - gleich ins Auge fallen. Bis auf diese kleinen Unstimmigkeiten ist die Idee des TMB-Geschäftsführers Dieter Hütte aber auf gutem Wege bald in noch mehr Speisekarten einen festen Platz zu bekommen. Hütte kommt selbst aus der Gastronomie und hat so den früher ausgeübten Beruf in sein aktuelles Arbeitsfeld eingebracht. Und das Konzept der engen Verflechtung von Tourismus und Gastronomie hat Erfolg. Beim nächsten Mal erhofft sich der TMB noch mehr Bewerber, die auch dadurch gewonnen werden sollen, dass die Aktion 2004 gleich im Januar beginnt. Der TMB-Verantwortlichen hoffen, dass die Gastronomen dann mehr Zeit und Fantasie haben, sich originelle „frische und leckere Speisen von hier“ auszudenken.
Julia Jester
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