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Potsdam-Mittelmark: Der erste Eindruck zählt

Bahnhofsvorplatz in Beelitz-Heilstätten fertiggestellt

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Beelitz - Beelitz-Heilstätten liegt nicht in Russland. Dennoch musste der Zugreisende beim Anblick des Bahnhofsvorplatzes vor wenigen Jahren noch fürchten, zum Zeitreisenden zu werden, sagt Wolfgang Trebuth, vom Beelitzer Tiefbauamt. „Das sah hier aus wie in Russland.“

Gestern hat der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) nach knapp eineinhalbjähriger Bauzeit den neuen Bahnhofsvorplatz eröffnet. Dass der bereits im März fertiggestellt wurde und von den Zugreisenden inzwischen gern genutzt wird, zeigten die vielen Autos, die auf den 73 neu geschaffenen Parkplätzen standen. Rund 460 000 Euro kostete der Umbau des Bahnhofsvorplatzes samt Buswendeschleife, Parkplätzen und Fahrradständer, teilte Wardin mit. Einen Großteil der Kosten konnte aus Fördermitteln akquiriert werden, so dass Beelitz nur knapp 65 000 Euro zuzahlen musste.

Schwieriger als die Verhandlungen um Fördergelder erwiesen sich die Gespräche mit der Deutschen Bahn AG. Mit über elf verschiedenen Geschäftsbereichen musste Wardin verhandeln, bis er die endgültige Zusage erhielt und das Gelände erwerben konnte. Im Oktober 2006 hatten die Arbeiten begonnen. Doch weil das Eisenbahnbundesamt Probleme mit einem Zaun zwischen Vorplatz und Bahnsteig hatte, lag die Baustelle ein halbes Jahr still.

Beelitz hätte auch gern das Bahnhofsgebäude von der Bahn erworben, doch es wurde an ein Konsortium übertragen, wie es gestern hieß. So erkannte auch Vize-Landrat Christian Stein (CDU), dass der Platz vor dem Bahnhof zwar gemacht, aber das Bahnhofsgebäude selbst „leider noch nicht so aussieht wie es sein sollte.“ Stein: „Der erste Eindruck zählt.“

Schuld daran ist eine englisches Investitionsgesellschaft, die den Bahnhof im Paket mit vielen anderen kaufte und erstmal keine weiteren Pläne für das Gebäude hat (PNN berichteten). Dabei könnte sich Torsten Schmitz, Investor bei den Beelitzer Heilstätten, gut vorstellen, dort ein Restaurant zu eröffnen, wenn das Haus zu mieten wäre. Ihn ärgert es, dass das Haus zerfällt, schließlich habe es seine architektonischen Qualitäten, sagte Schmitz.

Also müssen es sich die Beelitzer am Bahnhof vorerst ohne Restaurant gemütlich machen. Dafür hat die Stadt ihnen aber vier „Kiss and Ride“ Kurzzeitparkplätze zur Verfügung gestellt, um der oder dem Liebsten auf dem Bahnsteig noch einen Abschiedskuss verpassen zu können. tor

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