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Potsdam-Mittelmark: Der Kokain-Dealer von Bergholz-Rehbrücke
Polizei nimmt Drogenhändler in Nuthetal hoch und findet bei einer Razzia zwei Kilogramm Koks und viel Bargeld
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Nuthetal - Monatelang waren die Ermittler dem 34-jährigen Drogenhändler aus Bergholz-Rehbrücke auf den Fersen. Nun sitzt er in Untersuchungshaft. Es ist ein ganz besonderer Fall – wegen der immensen Mengen Drogen, die bei dem Mann gefunden wurden, aber auch wegen der „mühevollen Kleinarbeit“ der Beamten, wie Peter Meyritz, Leiter der Polizeidirektion West, sagte.
Das Verfahren wegen Drogenhandels gegen den 34-Jährigen war schon seit einiger Zeit im Gange. Im Laufe der Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den Mann, die Beamten des Kommissariats Strukturkriminalität sammelten akribisch Beweise. Zudem ist der 34-Jährige schon einschlägig vorbestraft: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war er im Jahr 2004 vor dem Landgericht Potsdam wegen Drogenhandels zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Viel bewirkt hat das Gefängnis bei dem Mann offenbar nicht.
In der vergangenen Woche wurde der Drogenhändler vom Mobilen Einsatzkommando, also Beamten in Zivil, observiert. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) nahm ihn dann in Potsdam vorläufig fest. Als die Ermittler die Wohnung und das Auto des Mannes durchsuchten, fanden sich größere Mengen Drogen und Bargeld. Allein an Kokain stellten die Beamten 1,9 Kilogramm sicher, die nach Angaben von Direktionschef Meyritz einen Marktwert von 250 000 Euro haben. Rechnet man hinzu, dass das Kokain gestreckt wird, hätte der Dealer damit noch weitaus mehr Geld machen können. In seiner Wohnung hatte er auch sieben Kilogramm Streckmittel gehortet.
Daneben fanden die Ermittler auch 1440 Tabletten der Partydroge Ecstasy, 130 Ampullen Anabolika, also Muskelaufbaupräparate, eine größere Zahl an Potenzmitteln sowie diverse Utensilien zum Verarbeiten und zum Verkauf der Drogen. Zudem fanden die Beamten 16 000 Euro Bargeld, aber auch ausländische Währungen wie britische Pfund, sowie mehrere Mobiltelefone. Dem Haftrichter reichten die Fakten: Er schickte den Mann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Potsdam in die Untersuchungshaft. Im Fall einer Verurteilung wegen gewerbsmäßigen Drogenhandels droht dem Mann eine Haftstrafe von mindestens einem Jahr.
Im Zuge des Verfahrens kamen die Ermittler auch zwei Komplizen des 34-Jährigen auf die Spur, einer wohnt in Potsdam, der andere in Brieselang (Havelland). Die beiden 33 Jahre alten Männer wurden ebenfalls von SEK-Beamten vorläufig festgenommen. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen und Autos fanden die Ermittler Utensilien zum Drogenverkauf und Bargeld. Einer der Männer ist bereits polizeilich wegen anderer Delikte bekannt, der andere bislang nicht. Staatsanwaltschaft und Amtsgericht Potsdam verzichteten allerdings nach eingehender Prüfung der Haftgründe auf Untersuchungshaft. Beide kamen wieder auf freien Fuß.
Alle von der Polizei sichergestellten Drogen, Utensilien und das Bargeld wurden sicher verwahrt. Sie werden nun vom Landeskriminalamt (LKA) weiter untersucht.
Polizeidirektionschef Peter Meyritz lobte die Arbeit der Beamten. „Ein so großer Drogenfund kommt in Potsdam nicht oft vor. Die Kriminalisten haben in mühevoller Kleinarbeit die Taten des 34-Jährigen soweit aufgearbeitet, dass er in U-Haft gehen konnte“, sagte der Polizeichef. „Wichtig ist auch, dass die Drogen von der Straße weg sind und so keinen Schaden mehr anrichten können.“
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