Potsdam-Mittelmark: Der Krieg und die Folgen als Themenreihe
Nuthetal - Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen sind Inhalt einer Veranstaltungsreihe, die am morgigen Donnerstag in Bergholz-Rehbrücke startet. An mehreren Abenden wird es in der Aula der Otto-Nagel-Grundschule Lesungen, Vorträge, Diskussionen und eine Ausstellung geben.
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Nuthetal - Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen sind Inhalt einer Veranstaltungsreihe, die am morgigen Donnerstag in Bergholz-Rehbrücke startet. An mehreren Abenden wird es in der Aula der Otto-Nagel-Grundschule Lesungen, Vorträge, Diskussionen und eine Ausstellung geben. Initiator ist der Ortsverein Bergholz-Rehbrücke. Dessen Vorsitzende Erika Haenel will mit der Reihe zeigen, wie Menschen für politische Ideologien und wirtschaftliche Interessen missbraucht werden können. „Es ist erschreckend, welch ausgefeilte Propaganda damals betrieben wurde“, sagt Haenel.
„Stell Dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin“ – der Titel der Reihe entstammt in abgewandelter Form der Feder des amerikanischen Schriftstellers Carl Sandberg. Der Satz wird in einem Gedicht von einem kleinen Mädchen geäußert, als eine Truppenparade vorbei zieht. Sie sagt eigentlich: „Irgendwann werden sie einen Krieg geben und niemand wird kommen.“ Ein Gedanke, der Erika Haenel umtreibt, denn auch 70 Jahre nach dem Beginn und 64 Jahre nach seinem Ende sei der Zweite Weltkrieg aktuell. Aufmärsche in den Straßen, Aufkleber an Laternenmasten oder Ausländerfeindlichkeit: Neonazis dürfe man keine Chance geben, sagt sie. Zusammen mit Ortschronistin Anett Böhm hat sie alte Feldpostbriefe und Familiendokumente aus den Nuthetaler Haushalten zusammengetragen und in den Archiven der Staatsbibliothek recherchiert. Eine Lesung dieser teils bewegenden zeitgeschichtlichen Quellen läutet die Veranstaltungsreihe morgen um 19 Uhr ein.
Parallel dazu wird die Wanderausstellung „Ende und Anfang – Verweigerung und Widerstand“ des Antikriegsmuseums der evangelischen Landeskirche gezeigt, mit der die letzten Kriegsjahre und die Umbruchzeit nach 1945 dokumentiert werden. Am 4. Mai wird der Leiter des Museums, Götz Doyé, die Ausstellung erläutern. Zuvor, am 23. April, gibt es um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema Flucht und Vertreibung mit dem Historiker Michael Schwarz vom Institut für Zeitgeschichte Berlin/München. Er wird der Frage nach den Ursprüngen der Vertreibungen am Ende des Zweiten Weltkrieges nachgehen. Der Eintritt zu den Veranstaltungen kostet je 2 Euro. lä/kau
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