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Von Henry Klix: Der Traum von der Kita

In Ferch wird derzeit ein Neubau geplant – Kita-Leiterin Kathrin Büchler darf Wünsche einbringen

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Schwielowsee - Kathrin Büchler hat in ihren 25 Dienstjahren in der Kita Ferch schon einige Umbauten mitgemacht. „Immer, wenn wir mehr Kinder hatten, wurde wieder irgendetwas angebaut“, sagt die Leiterin der Fercher Kita. Der Ursprungsbau stammt aus den 60er Jahren. Wenn heute neue Kollegen oder Eltern in den „Birkenhain“ kommen, dann hätten sie bei all den verschobenen Fluren, Zwischenwänden und Treppchen erstmal Orientierungsnöte. Vor einem Jahr ist wegen der Enge auch noch der provisorische Mietcontainer hinzugekommen. Doch jetzt geht für Büchler ein kleiner Traum in Erfüllung: Die verschachtelte Kita bekommt einen kompletten Neubau für 100 Kinder. Der für 60 Kinder ausgelegte Altbau wird dann fast komplett abgerissen, auch der Container kann wieder weg. Die Leiterin ist in die Planungen des Büros S & P aus Potsdam unmittelbar involviert.

Kathrin Büchler ist sich zwar im klaren, dass sie bei einem Kostenansatz von zwei Millionen Euro längst nicht all ihre Wünsche erfüllt werden können, auch wenn sie zum Beispiel Wasserrinnen und Planschbereiche im Sanitärtrakt toll für die Kinder fände. Es sieht aber so aus, als wenn einige ihrer Ideen trotz knapper Kassen umgesetzt werden: Eine davon ist das Kinderrestaurant im Foyer des Neubaus, die Küche soll mit einer Glaswand vom Essbereich getrennt sein. Die Kinder können bei der Zubereitung also zuschauen. Vor dem Essbereich gibt es eine große Terrasse. Auch für einen Kreativraum mit direktem Gartenanschluss wird es wohl Platz geben – im Souterrain des Hangbaus, in dem auch die Haustechnik untergebracht ist.

Büchler freut sich besonders, dass auch für die Gartengestaltung des 5000 Quadratmeter großen Kita-Geländes ein Architekt beauftragt werden soll. „Da ist eine Menge Platz für gute Ideen“, findet sie. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Laut Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) wird nach den jetzt abgeschlossenen Vorplanungen im nächsten Jahr eine genehmigungsfähige Neubauplanung erstellt. Bauzeit für die Kita wäre dann in den Jahren 2012/2013. Nur der erst vor sechs Jahren angebaute Sportraum bleibt bestehen und soll in den flachen Neubau integriert werden. Auch Hoppe hofft, dass es beim Kinderrestaurant mit der offenen Küche bleiben kann.

Für die Fercher Kita lagen Anfang November 89 Anmeldungen vor. Sie ist damit zwar deutlich kleiner als die Kita in Caputh und Geltow (beide jeweils 184 Anmeldungen). Allerdings gibt es in Ferch wegen der Grundstücksgröße am ehesten Erweiterungsmöglichkeiten. Mit dem Zuzug in neue Baugebiete und dem Krippenanspruch ab dem ersten Lebensjahr, der ab 2013 bestehen wird, rechnet man mit einer größeren Nachfrage in der Gemeinde. Die S & P-Planer gehen in einer Variantenuntersuchung „auf Grundlage der bisherigen Entwicklung“ vorsichtig davon aus, dass bis 2012 ein zusätzlicher Bedarf für etwa 100 Kinder in der Gemeinde bestehen könnte.

Ein Teil davon soll mit dem Fercher Neubau auf Dauer abgefangen werden, auf lange Sicht wäre sogar eine Aufstockung möglich. Geht es in die andere Richtung, wäre das Gebäude für eine alternative Nutzung, etwa als Seniorentreff, geeignet. Auch am Schwielowsee hat man den demographischen Wandel vor Augen.

In der Gemeindevertretung wird andererseits über einen Neubau in Caputh nachgedacht, der von einem freien Träger betrieben werden könnte. Dafür gibt es im Rathaus bereits Bewerbungen. Laut Kita-Gesetz müsste die Gemeinde allerdings die Mietkosten tragen – oder ein eigenes Haus zur Verfügung stellen.

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