Potsdam-Mittelmark: Der Vorhang bleibt zu
Das Diana-Kino in Teltow ist aus „technischen Gründen“ geschlossen
Stand:
Teltow - Das Gesetz der Serie bewährt sich nicht nur im Fernsehen, sondern leider auch beim Diana-Filmtheater in Teltow. Seit Tagen hängt ein handbeschriebenes Schild am Eingang des Kinos an der Teltower Straße: „Aus technischen Gründen geschlossen!“. Wieder bleiben die 228 Plätze im Kinosaal leer. Die Internetseite, auf der bis vor kurzem noch das wöchentliche Filmprogramm präsentiert wurde, existiert nicht mehr.
Erst Anfang Juli hatte Peter Wagner, Geschäftsführer der Berliner Kinotrend Filmtheater, Gastronomie und Unterhaltungs GmbH und neuer Betreiber des Diana-Filmtheaters, nach Wochen aufwendiger Aufräumarbeiten den Kinobetrieb nach über einjähriger Zwangspause wiedereröffnet. Hinter jeder Tür des 1936 erbauten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplexes fand sich eine neue Rumpelkammer. Vom Keller bis zum Dachboden war alles voll mit Müll. Doch all die Arbeiten haben scheinbar nicht zum gewünschten Erfolg und damit verbunden den erwarteten Besucherzahlen geführt.
Wagner, der noch zwei Kinos in Berlin und je ein Kino in Eberswalde und Bernau betreibt, hat sich mit Investitionen in das sanierungsbedürftige Diana-Kino zurück gehalten. Die Heizungsanlage war defekt, das Dach nicht dicht und die Toiletten zum Teil zerstört. Die Vorführtechnik musste zum Glück nur gewartet und ein paar Teile ausgewechselt werden.
Bei der Neueröffnung am 6. Juli hatte Wagner erklärt, dass er im Diana-Kino nicht nur Filme zeigen wolle. Kabarettprogramm oder Filmabende mit Regisseurgesprächen waren vorstellbar. Das ehemalige Diana-Café sollte renoviert und an einen Betreiber vermietet werden. Das Café sollte neben dem normalen Spielbetrieb laufen und nicht nur von Kinogästen besucht werden. Wagner hatte angedeutet, dass dort sogar regelmäßige Klavierabende stattfinden könnten.
Doch zuerst sollte sich zeigen, so Wagner, ob das Kino von den Teltowern angenommen werde. Auch mit dem derzeitigen Eigentümer des Gebäudekomplexes, die Familie des Berliner Architekten Johannes Friedrich Vorderwülbecke, stand Wagner in Verhandlungen über einen möglichen Kauf des Kinos, das seit seinem Bau schon mehrere Umbauphasen hinter sich hat und Anfang der 90er Jahre einem Umbau weichen sollte. „Wenn viele in das Kino kommen, ist eine Sanierung des Hauses sehr wahrscheinlich“ versprach Wagner bei der Eröffnung im Juli. Diese Erwartungen haben sich scheinbar nicht erfüllt, denn noch immer ist vieles am Diana-Kino Baustelle. Trotz wiederholter Anfrage war Wagner gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar. D.B.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: