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Potsdam-Mittelmark: Dicker Bauch erhöht die Sterblichkeit Ernährungsforscher belegen Zusammenhang

Nuthetal - Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke (DIfE) konnten in einer Studie bestätigen, dass starkes Übergewicht, ein großer Taillenumfang bei Menschen um die Fünfzig mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden sind. Dies betreffe aber auch ein Körpergewicht am unteren Ende des Normalbereichs.

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Nuthetal - Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke (DIfE) konnten in einer Studie bestätigen, dass starkes Übergewicht, ein großer Taillenumfang bei Menschen um die Fünfzig mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden sind. Dies betreffe aber auch ein Körpergewicht am unteren Ende des Normalbereichs. Das geringste Risiko haben demnach Frauen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 24,3 und Männer mit einem BMI von 25,3. Der BMI errechnet sich aus Körpergewicht geteilt durch die Körperlänge in Meter zum Quadrat.

Die Ergebnisse der Studie belegen nach Angaben des DIfE, dass neben dem Körpergewicht auch die Fettverteilung für das Sterblichkeitsrisiko von Bedeutung ist. Es handelt sich um Ergebnisse der „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“ (EPIC), eine der größten europäischen Langzeitstudien weltweit. Tobias Pischon und Heiner Boeing vom DIfE und ihre europäischen Kollegen veröffentlichten ihre Forschungsergebnisse in der gestern erschienenen Ausgabe des „New England Journal of Medicine“ (Pischon et al., 2008).

Bislang war in der Fachwelt umstritten, ob Übergewicht mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht. Dies veranlasste die beiden DIfE-Forscher, die Daten der europaweiten EPIC-Studie zu dieser Fragestellung auszuwerten. Dabei wurde besonders Wert auf den Taillen- und Hüftumfang gelegt.

„Das wichtigste Ergebnis unserer Untersuchung ist, dass das Übergewicht an sich, aber auch unabhängig davon die Körperfettverteilung das Sterblichkeitsrisiko eines Individuums beeinflusst“, sagt Tobias Pischon, Erstautor der Studie. Denn Bauchfett sei nicht nur ein Energiespeicher, sondern es produziere auch Botenstoffe, die die Entwicklung chronischer Erkrankungen fördern. Dies könne zum Teil erklären, warum auch schlanke Menschen mit einem niedrigen BMI aber großem Taillenumfang ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko besäßen.

In der vorliegenden Studie hatten Schlanke mit viel Körperfett im Bauchraum ein ebenso großes Risiko wie stark Übergewichtige. „Unsere Ergebnisse unterstreichen damit die Notwendigkeit, auch bei normalgewichtigen Personen die Körperfettverteilung durch eine Messung des Taillenumfangs oder des Taillen-/Hüftumfang-Quotienten zu ermitteln“, so Heiner Boeing, Leiter der Potsdamer EPIC-Studie.

Dass auch ein niedriger BMI mit einem erhöhtem Sterblichkeitsrisiko einhergeht, erklären die Wissenschaftler damit, dass auch ein durch Alterungsprozesse oder unerkannte Krankheiten bedingter Verlust der im Vergleich zum Fettgewebe schwereren Muskelmasse dafür verantwortlich sein kann.

Grundlage der Untersuchung bilden die Daten von 359 387 Teilnehmern der prospektiven EPIC-Studie aus neun europäischen Ländern. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer zum Zeitpunkt der ersten Datenerhebung lag bei 51,5 Jahren. 65,4 Prozent der Teilnehmer waren weiblich. Kix

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