zum Hauptinhalt
Prägt auch eingerüstet die Inselsilhouette: die Heilig-Geist-Kirche in Werder.

© A. Klaer

Von Henry Klix: Die letzten Türme

Letzter Abschnitt der Sanierung für Heilig-Geist-Kirche in Werder

Stand:

Werder (Havel) - Die Sanierung der Heilig-Geist-Kirche in Werder soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im letzten Bauabschnitt werden die gerade eingerüsteten Osttürme und der Sockel erneuert, beides kostet nach Angaben des zuständigen Sanierungsträgers Potsdam 170 000 Euro, die zu 40 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung gefördert werden. In den vergangenen Jahren wurden mit einem Millionenaufwand bereits Dach, Dachreiter, Filialtürme und der Hauptturm der Stadtbild-prägenden Kirche instandgesetzt. Dass das Ergebnis nachts angestrahlt wird, freut leider auch die Insekten: Die Kirchengemeinde muss bereits einen neuen Fassadenanstrich finanzieren – Fördermittel gibt es dafür nicht mehr.

Nach Angaben von Hans Tödtmann vom Sanierungsträger stehen in diesem Jahr zwischen 1 und 1,5 Millionen Euro Fördermittel für Baumaßnahmen im Sanierungsgebiet zur Verfügung. So soll das Galeriecafé Am Markt und das marode Nachbargebäude in der Baderstraße saniert werden, neben dem Café sollen hier neue Ferienwohnungen eingerichtet werden. Auch in einer ehemaligen Remise des Freiguts hinter dem Lendelhaus (Quittenweg) sollen im Obergeschoss neue Ferienwohnungen entstehen, im Erdgeschoss sind Ateliers geplant. Alle Vorabsprachen zum Bauantrag wurden bereits getroffen. In der Alten Schmiede im Hinterhof der Straße Unter den Linden 3 soll nach der Sanierung in diesem Jahr nun ein Metall-Kunsthandwerker einziehen, einen Abrissantrag hatten die Stadtverordneten im vergangenen Jahr abgelehnt. Ein wichtiges Bauprojekt ist auch der Lückenschluss der Nordflanke des Inselmarktes, wo über 20 neue Wohnungen und zwei Ladeneinheiten in Neubauten entstehen.

Laut Tödtmann soll die finanzielle Förderung der Stadtbildverschönerung im Werderaner Sanierungsgebiet nun doch erst im Jahr 2015 auslaufen. Grund: Bund und Land haben das Fördervolumen angesichts der angespannten Kassenlage verringert, sind aber offenbar damit einverstanden, die noch offenen Projekte zu verschieben oder zu strecken. „Es war schon seit einiger Zeit klar, dass die Altstadt-Sanierung bis zum kommenden Jahr nicht komplett abgeschlossen werden kann“, sagte Tödtmann. Große Sanierungsprojekte in Werders Altstadt sind neben dem Freigut des Lendelhauses auch das Lindowsche Anwesen, in dem die Stadt ein Touristenzentrum einrichten will, und das ehemalige Restaurant Zum Alten Fritzen in der Fischerstraße, wo neue Wohnungen entstehen sollen.

Seit 1993 sind rund 36 Millionen Euro Fördermittel in Werders Altstadtverschönerung geflossen. Der städtebauliche Denkmalschutz wurde seit der Wende in 162 Städten der neuen Länder mit rund 1,5 Milliarden bezuschusst. Bund, Länder und Kommunen wollen damit helfen, die zerstörten Ortsbilder in den maroden Altstädten wiederzubeleben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })